TZE begrüßt EVP-Fraktionsvorsitzenden

Manfred Weber besucht Technologiezentrum Energie der Hochschule Landshut in Ruhstorf an der Rott und informiert sich über aktuelle Projekte.

Obwohl Besuche von Politikerinnen und Politikern an Einrichtungen von Hochschulen nicht selten vorkommen, konnte sich das Technologiezentrum Energie (TZE) der Hochschule Landshut in Ruhstorf an der Rott vor kurzem über einen besonderen Gast freuen. Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europäischen Parlament, informierte sich zusammen mit dem Ruhstorfer Bürgermeister Andreas Jakob, dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Passau Klaus Jeggle sowie Marktgemeinderätin Roswitha Nöbauer über aktuelle Projekte und Forschungsschwerpunkte am TZE. Eine Führung durch die Büros und Labore übernahmen Dr. Reinhart Schwaiberger, Geschäftsführer des TZE, und Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel.

„Neben der Forschung an Batteriespeichern, fokussieren wir uns am TZE auch auf die Langzeitspeicherung von Energie sowie die zugehörigen Transformationsprozesse“, erklärte Schwaiberger. Projekte am TZE befassen sich unter anderem mit der ressourcenschonenden Wiederverwertung gebrauchter Lithium-Batterien, möglichen Alternativen zur Lithium-Technologie und den Chancen der Verwertung biogener Reststoffe wie Gülle und Klärschlamm als Energieträger.

Bedeutende Rolle des TZE für die Region

Welche Bedeutung das TZE für den Markt Ruhstorf hat, unterstrichen Jakob und Jeggle. Jakob verwies speziell auf die Rolle des TZE bei der externen Bewertung des Standortes Ruhstorf hinsichtlich der Umwidmung der freien Siemens-Hallen durch die Vermarktungsgesellschaft Ruhstorf. Auch das Engagement des TZE zur Unterstützung des Gemeindeverbunds ILE Rott und Inn in allen Fragestellungen zum Thema Energie würdigten Bürgermeister und stellvertretender Landrat sehr.   

Da der Besuch eines Europaparlamentsabgeordneten nicht alltäglich ist, nutzten Schwaiberger und Stoffel die Gelegenheit, die europäischen Fördermittel im Rahmen des Interreg-Programms, welches grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, anzusprechen. Schwaiberger ging dabei auf die hohen Eigenanteile der Hochschulen ein. Zwischen 2014 und 2020 erstreckt sich das Projektvolumen an der Hochschule Landshut auf 7,8 Millionen Euro. „Mit rund 1,3 Millionen Euro Eigenanteil wird der Hochschulhaushalt hier enorm belastet“, erklärte Schwaiberger. Stoffel ergänzte: „Mit Blick auf den Programmzeitraum 2021 bis 2027 ist mit einem weiteren Anstieg der Eigenanteilsquote zu rechnen.“ Das sei für Hochschulen nicht mehr leistbar.

Eigenanteil für Hochschulen in Projekten darf nicht steigen

Stoffel bat Weber darum, sich sowohl in Brüssel für die Reduzierung der Eigenanteilsquote einzusetzen als auch in Bayern das Anliegen der Hochschulen an die zuständigen politischen Stellen mit Nachdruck heranzutragen. Schließlich gebe es viele bayerische Hochschulen, die einen Großteil der EU-Fördermittel zurück in die Regionen holen. „Im vergangenen Jahr war die Hochschule Landshut mit 2,6 Millionen Euro sogar Spitzenreiter aller bayerischen Hochschulen“, betonte Stoffel.

Zum Abschluss seines Besuchs informierte Schwaiberger Weber noch über ein erst kürzlich beantragtes Interreg-B Projekt mit dem Namen „DanuP-2-Gas“. Dabei geht es inhaltlich um eine Potentialstudie, welche die Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Gasnetzes entlang der Donau ausloten soll. Ziel ist entlang der Transportachse Donau mögliche Standorte für die Transformation natürlicher Ressourcen (zum Beispiel biogene Reststoffe) unter Einsatz regenerativer Energiequellen wie Wind oder Sonne zu definieren, an denen Power2Gas-Technologien sinnvoll aufgebaut werden können.

Weber dankte Stoffel und Schwaiberger für die kurzweilige und informative Führung durch das TZE und betonte, dass ihm der Rundgang viele Argumente für anstehende dringende Entscheidungen, etwa im Bereich des weiteren Ausbaus der Infrastruktur im Energiebereich vermittelt habe.

Foto: Hans Nöbauer

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