Studium on the job

„Duales Studium Steuern“ an der Hochschule Landshut

Die Zahl der Studierenden ist den letzten Jahren stark angestiegen. Auch im Bereich des Dualen Studiums verzeichnet die Hochschule Landshut einen Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sieht auch weiterhin ein großes Potential. In Kooperation mit einem Unternehmen absolvieren die zukünftigen Fachkräfte hierbei ein Studium und Praxisphasen, teilweise als Ausbildung. Vor allem die Kombination mit einer betrieblichen Ausbildung, das sogenannte Verbundstudium, stößt auf starkes Interesse. An der Hochschule Landshut gibt es das in Niederbayern einzigartige Studienmodell „Duales Studium Steuern“.

Das Konzept kombiniert innerhalb eines Verbundstudiums die Berufsausbildung zum/zur Steuerfachangestellten mit einem Studium der Betriebswirtschaft an der Hochschule und bietet Teilnehmern/innen und Steuerkanzleien vielfältige Vorteile. Angeboten wird das neue Studienmodell von der Hochschule Landshut in Kooperation mit der Staatlichen Berufsschule 2 Landshut, der Steuerberaterkammer München und dem Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern (LSWB e.V.).

Das „Landshuter Modell“ sei eine zusätzliche Profilierung des Schwerpunktes Betriebswirtschaft der Hochschule Landshut, wie Studiengangskoordinator Prof. Dr. Thomas Zinser erklärt. Zudem solle die Attraktivität des steuerberatenden Berufs gefördert werden. Gerade im Bereich des dualen Studiums gäbe es in Bayern noch Ausbaupotenzial, mit dem Studienmodell wolle man die Zahl der dual Studierenden erhöhen und zusätzlich die intensive Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft fördern.

Drei Welten vereint

Dank der engen Zusammenarbeit und der inhaltlichen Vernetzung von Berufsschule und Hochschule bietet das Duale Studium Steuern motivierten Studieninteressierten die Möglichkeit, in nur vier Jahren sowohl die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten abzuschließen als auch den Akademischen Grad Bachelor of Arts (B.A.) Betriebswirtschaft zu erwerben.

„Die Anforderungen in den Kanzleien sind unerhört komplex, vereinen Ansprüche aus mehreren Berufen“, wie Steuerberater Dr. Peter Küffner  erklärt. Diese könnten nur durch eine zusätzliche Ausbildung abgedeckt werden. Hier böte das duale Studium hervorragende Möglichkeiten: die Absolventen/-innen des Studienprogramms „sind die künftigen Generationen von Steuerberatern“, ist er überzeugt. Berufsschulleiter Johann Cikanek sieht im Verbundstudium eine klare Stärkung des Bildungsstandortes. Er empfiehlt den Steuerkanzleien, daran teilzunehmen. Nach Abschluss des Studiums stehen den Steuerkanzleien praxiserfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Verfügung, die ohne Einarbeitungszeit auch anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben können, ein deutlicher Vorteil im Wettbewerb um die besten Köpfe.

Beim „Dualen Studium Steuern“ hat man sich bewusst für ein Verbundstudium entschieden. Dies bietet durch Berufsausbildung und akademischen Abschluss in überschaubarem Zeitraum eine hervorragende Verbindung von Theorie und Praxis, eine finanzielle Absicherung durch die Ausbildungskanzlei sowie beste Berufs- und Karriereaussichten. „Bisher war es schwierig, Berufsausbildung, akademischen Abschluss und Mitarbeit in einer Kanzlei unter einen Hut zu bekommen“, ist Prof. Zinser überzeugt. „Mit unserem dualen Studium gelingt es uns m.E. auf hervorragende Weise, die drei „Welten“ zu verknüpfen und für die beteiligten Kanzleien und Studierenden ein Erfolgsmodell zu schaffen.“ Besonderes die praktischen Vorkenntnisse seien für Studierende von großem Wert. Dies bestätigt auch Dr. Küffner: „Durch die bereits erworbenen praktischen Kenntnisse kann der bisweilen etwas abstrakte Vorlesungsstoff viel besser eingeordnet und leichter verstanden sowie der Transfer von der Theorie in die Praxis realisiert werden.“

Steuerberatung ist ein Handwerk

Der erste Schritt für die interessierten zukünftigen Schulabsolventen/innen mit Hochschulzugangsberechtigung besteht darin, eine Steuerkanzlei zu finden, die sich an dem Studienprogramm beteiligt. Bei dieser beginnen sie ab September 2014 ihre Berufsausbildung und besuchen regulär die Berufsschule. Ab dem zweiten Jahr (Wintersemester 2015/2016) nehmen sie zusätzlich ihr Studium an der Hochschule Landshut auf. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Staatlicher Berufsschule 2 Landshut und der Hochschule Landshut wird es den Teilnehmern/-innen ermöglicht, auch während des Studiums, in ihrem zweiten bzw. dritten Ausbildungsjahr, die Berufsschule zu besuchen.

Im vollen Umfang werden die an der Berufsschule erbrachten Leistungen für die Fächer „Externes Rechnungswesen“ sowie „Grundlagen der betrieblichen Steuern“ anerkannt. Für die Fächer „Wirtschaftsprivatrecht und Gesellschaftsrecht“ sowie „Kosten- und Leistungsrechnung“ erfolgt eine teilweise Anrechnung. Die Vorlesungsinhalte, die an der Berufsschule noch nicht vermittelt wurden, werden mittels Blockseminaren vermittelt.

Während des im 4. Semester schließen die angehenden Steuerexperten ihre Berufsausbildung mit der Prüfung zum/zur Steuerfachangestellten ab. Die abschließende Bachelorarbeit kann auf Wunsch ein Thema zum Gegenstand haben, das im Ausbildungsbetrieb der Klärung bedarf.

Weitere Informationen zum Dualen Studium gibt es hier und der Flyer zum Dualen Studiengang Steuern.

Ein Videobeitrag von IsarTV gibt es auf Youtube