Im ersten Jahrgang finden sich Frauen und Männer aus sehr verschiedenen Bereichen: Betriebswirtschaft, Chemie, Kunststofftechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Energie und Maschinenbau. Allen ist eines gemeinsam – sie sind in vielschichtige Produktions- und Logistikprozesse eingebunden. Der Teilnehmer Oliver Groll, Chemie-Ingenieur, ist zuständig für Produktionssicherheit bei der Wacker Chemie AG in Burghausen, „einem Unternehmen mit energieintensiver und komplexer Herstellung von Produkten, für das Themen wie Wertschöpfung und Geschäftsprozesse von hoher Wichtigkeit sind“, so Groll. „Diese Themen habe ich nur in diesem Studiengang wiedergefunden.“ Durch das vielfältige Teilnehmerfeld erwarte er sich außerdem einen „interessanten Input aus den unterschiedlichsten Bereichen.“ Zudem sei der MBA Voraussetzung für den nächsten Schritt auf der Karriereleiter.
Kommilitone Thomas Kierstein, Maschinenbauer mit Schwerpunkt Produktions- und Automatisierungstechnik, derzeit Abteilungsleiter im Prozessmanagement der Scheugenpflug AG, ist beruflich stark in das Lean-Management involviert: „Ich habe also im Bereich Produktmanagement und Ressourceneffizienz viel in der Praxis gesehen aber keine Theorie – die möchte ich mir mit dem neuen Master jetzt holen, verbunden mit wirtschaftlichen Aspekten.“
Verschwendung erkennen - entscheiden - Veränderungen herbeiführen
„Der weiterbildende Master ist auf die Bedürfnisse berufstätiger Teilnehmer zugeschnitten. Im Mittelpunkt steht dabei die nachhaltige Wertschöpfung“, betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Schneider aus der Fakultät Elektrotechnik/Wirtschaftsingenieurwesen. Zunächst muss Verschwendung erkannt werden. Dies wird als "Sehen lernen" bezeichnet. Durch Case Studies und Praxisbeispiele wird ein Problembewusstsein geschaffen. Ist das Problem erkannt, werden Methoden benötigt, um Verschwendungen zu analysieren und zu beseitigen. Den methodischen Kern bilden Lean Management und Six Sigma, im Bereich der Geschäftsprozesse Lean Administration und Business Process Reengineering. Weitere Beispiele zur Sicherung eines effizienten Ressourceneinsatzes sind die Energiewertstrommethode und der Aufbau von Stoffstrom- und Energiemanagementsystemen (DIN EN 16001).
Als nächsten Schritt gilt es eine Entscheidung zu treffen, welche Maßnahmen umzusetzen sind. Hierfür werden angemessene Methoden zur Bewertung (Investitionsrechnung) benötigt. Für die Umsetzung wird fundiertes Know-how im Projektmanagement vermittelt - Change Management bereitet die Teilnehmer auf den Umgang mit dem "Faktor Mensch" vor. Der Aufbau von Führungskompetenz rundet das ganzheitliche Ausbildungskonzept ab.
In der Lean Factory Anwendung erproben
Die theoretischen Aspekte werden praxisnah unter anderem in der 200m² großen Lean-Lernfabrik des Kompetenzzentrums PuLL® (Produktion und Logistik Landshut) der Hochschule Landshut umgesetzt. Vertieft werden die Kenntnisse außerdem in einem Praxisprojekt und einer mehrtägigen Europa-Exkursion zu Best-Practice Unternehmen.