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„Sie werden gebraucht!“

Die Hochschule Landshut lädt beim „Netzwerktreffen Ingenieurpädagogik“ Praktikumsschulen, Regierungsvertreter und Alumni zum gemeinsamen Austausch.

Seit Einführung des Studiengangs Ingenieurpädagogik an der Fakultät Interdisziplinäre Studien pflegt die Hochschule Landshut einen engen Kontakt mit den Kooperations- und Praktikumsschulen. Nach einer längeren pandemiebedingten Pause veranstaltete die Hochschule deshalb im April wieder ein Netzwerktreffen, um den Austausch zwischen den Schulleitungen, den betreuenden Lehrkräften, den Alumni und der Hochschule fortzusetzen und zu stärken. An der Veranstaltung nahmen u.a. auch August Deinböck, Regierungsschuldirektor der Regierung von Niederbayern, Christian Wagner, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbands der Lehrkräfte an Beruflichen Schulen in Bayern (VLB) sowie Horst Schneider, Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD Stiftung, teil.

Ein Abschluss – viele Optionen

Prof. Dr. Silvia Dollinger, Vizepräsidentin Studium und Lehre, bedankte sich in ihrer Begrüßung bei den anwesenden Vertretungen der Schulaufsicht und Schulpraxis, insbesondere aber bei dem Vorstandsvorsitzenden Schneider und der TÜV SÜD Stiftung für das jahrelange Engagement und die finanzielle Unterstützung des Studiengangs. So bietet das „Erfolgsmodell Ingenieurpädagogik“ seit 2015 an der Fakultät Interdisziplinäre Studien den Studierenden die Möglichkeit, ein vollwertiges Ingenieursstudium zu absolvieren – mit der Option, nach einem Masterstudiengang an der TUM School of Education und einem anschließenden Referendariat als Lehrkraft an beruflichen Schulen tätig zu werden.

Ingenieursausbildung plus Lehramt


Einen wichtigen Bestandteil des Studiums stellen dabei die „Schulpraktischen Studien“ dar. „Hier können die Studierenden bereits am Anfang ihres Studiums bei einem Praktikum erproben, ob das Lehramt das Richtige für sie ist“, erklärt Dollinger und richtet ihren besonderen Dank an die Schulleitungen und Lehrkräfte der Praktikumsschulen: „Sie sind für uns unglaublich wertvoll – sowohl inhaltlich aufgrund der Begleitung dieser wichtigen Phase der pädagogischen Professionalisierung, aber auch in Ihrer Rolle als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für den Studiengang und das Lehramt an Beruflichen Schulen.“

Lehrermangel entgegenwirken

Studiengangsleiter Prof. Dr. Andreas Hauptner gab einen Überblick über den inhaltlichen Aufbau des Studiengangs sowie die aktuellen Entwicklungen und bekräftigte: „Die vielfältigen Möglichkeiten nach dem Abschluss – ob als Ingenieur*in in einem Unternehmen oder als Lehrer*in an einer Fachoberschule oder Berufsschule – sind für unsere Studierenden ein ungeheurer Vorteil.“ Der Studiengang Ingenieurpädagogik ermögliche eine Ausbildung „aus der Region für die Region“ und wirke dem Lehrermangel – vor allem an beruflichen Schulen – entgegen. Ein weiterer Vorteil für die Studierenden seien daher die hervorragenden Einstellungsperspektiven. Dies bestätigten auch die Schulverantwortlichen mit Blick auf die anwesenden Studierenden: „Sie werden gebraucht!“

Praktikum als gewinnbringende Erfahrung

Rainer Hertle, Lehrkraft an der FOS/BOS Landshut und Lehrbeauftragter an der Hochschule Landshut, erläuterte, wie die Schulpraktischen Studien ablaufen und was beim Praktikum an den Schulen zu beachten ist. Für die Studierenden sei dieser Praxisteil meist eine sehr gewinnbringende und positive Erfahrung. Dies bestätigten auch die anwesenden Studierenden, die soeben ihre 25 Praxistage abgeschlossen haben und über ihre „Einblicke in das Lehrerdasein“ berichteten. Sie seien dadurch in ihrer Entscheidung fürs Lehramt bestärkt worden. Sophia Stahl, die mit dem Start des Studiengangs ihr Ingenieurpädagogik-Studium begann und heute als Referendarin tätig ist, zog ebenfalls ein positives Resümee.

Rückläufige Zahlen als Herausforderung


Als aktuelle Herausforderung wiesen Dollinger und Hauptner auf die derzeitig rückläufigen Studierendenzahlen bei Ingenieurpädagogik hin. „Wir haben – wie viele technische Studiengänge – ein Nachwuchsproblem“, so Hauptner, „dem wir zwingend begegnen müssen.“ Auch Schneider sprach das Thema an und betonte, dass es dringend mehr Lehrkräfte an den beruflichen Schulen brauche. Die TÜV SÜD Stiftung habe bisher ca. 300.000 Euro in den Studiengang investiert und werde in ihrem Engagement nicht nachlassen. Nun gelte es, das bisherige Erfolgsmodell des Studiengangs an der Hochschule Landshut wieder zu stärken, um mehr junge Menschen für diesen Studiengang zu gewinnen. Wagner, der neben seinem Amt als stellvertretender Landesvorsitzende des VLB selbst als Lehrkraft tätig ist, ergänzte: „Ingenieurpädagogik ist ein wunderbarer Studiengang, für den wir als Berufsschullehrkräfte mehr Werbung machen müssen.“ Fotos: Hochschule Landshut
(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)