Die Sache klingt erst einmal etwas kompliziert. Aus Tonaufnahmen soll ein Teppich werden. Für die Initiatoren ist es die künstlerische Verschmelzung von Landshuts größtem Fest und modernen Medien. Die Vereinigung von Emotion, Bild und Ton: Berger hatte bei der letzten Landshuter Hochzeit viele Mitwirkende beim „Hallo“-Schreien fotografiert und begonnen, diese Motive in Zeichnungen künstlerisch umzusetzen. Das wurde ihm aber bald zu langweilig, zu eindimensional. Da kam der Radiojournalist gemeinsam mit Ritter auf die Idee, das vertonte „Hallo“ auf mehreren Kanälen zu verarbeiten. Die Aufnahmen sollten im Internet gesammelt werden. Der Ton sollte also ins World Wide Web. Und vom Web aus könnte man den Ton ja als Webprodukt, also als Teppich darstellen. Fünfmal um die Ecke gedacht, und die Idee eines Soundteppichs war geboren. Umgesetzt wurde sie in den vergangenen Monaten mit Hilfe der Hochschule Landshut, wo das Projekt gestern offiziell vorgestellt worden ist.
Der Informatik-Professor Ludwig Griebl und sein ehemaliger Student Dominic Pöllath haben eine App für das iPhone programmiert. Eine App für Android-Geräte gibt es auch. Die Anwendung macht es möglich, sein persönliches „Hallo“ aufzunehmen und an eine Datenbank zu schicken. Die Tondatei wird in eine Soundkurve umgewandelt und gespeichert. „2000 Soundkurven sollen zu einem Soundteppisch zusammengefügt werden“, sagte Berger gestern bei der Präsentation. Von jedem LaHo-Wochenende solle ein Teppich entstehen. Die vier Exemplare wollen Berger und Ritter nach der Landshuter Hochzeit ausstellen und für einen guten Zweck versteigern. Wenn die Aktion ankommt, könnte es bei Tausenden Mitwirkenden und Gästen schnell eng auf so einem Teppich werden. „Aber das ist ein demokratisches Projekt“, sagte Berger. „Das Hallo des Kaisers schmeißt der Zufallsgenerator vielleicht raus. Aber die Prinzessin ist gesetzt.“ Die fertigen Teppiche werden auf der Internetseite zum Projekt auch angehört werden können.
Die Förderer geben ihren Segen
Der Verein „Die Förderer“, der die Landshuter Hochzeit organisiert, hat der Aktion übrigens seinen Segen gegeben. „Die Förderer beobachten das Projekt mit Interesse“, sagte Ritter. „Sie finden es gut, dass die Hochschule so noch mehr Bezug zur Landshuter Hochzeit bekommt und dass das historische Thema Landshuter Hochzeit zur Weiterentwicklung moderner Medien beiträgt.“
Die Verantwortlichen der Hochschule freuen sich nicht nur über mehr Nähe zur Landshuter Hochzeit, sondern auch über mehr Kontakt zum Stadtkern: „Das Projekt passt zu unserer Strategie, mehr Präsenz im Zentrum zu zeigen“, sagte Professor Griebl. Flagge zeigen für die Landshuter Hochzeit und für „HALO LAHO“, wie die Initiatoren die Aktion genannt haben, können die Fans auch mit einem T-Shirt. Jeder Teilnehmer bekommt sein „Hallo“ per E-Mail geschickt. In dieser Mail ist der Link zu einem Anbieter enthalten, der die persönliche Soundkurve gegen Bezahlung auf ein T-Shirt druckt.
Die App „HALO LAHO“ ist ab sofort kostenlos bei iTunes und Google Play erhältlich. Nähere Informationen im Internet unter der Adresse laho.haw-landshut.de
Quelle: Landshuter Zeitung, Michael Bragulla