„Qualität vor Quantität“

Ausschuss-Vorsitzender besucht Hochschule

Die Hochschule Landshut genießt bayernweit einen guten Ruf. Nun bekam sie hohen Besuch aus München: Der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses, Robert Brannekämper, überzeugte sich zusammen mit dem Landshuter Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier vor Ort von den Stärken der Hochschule.

Nicht nur die „Super-Tanker in München“, sondern alle Hochschulen im Blick haben, will der CSU-Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper, der seit der Landtagswahl den Vorsitz des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst innehat. Bei seinem Besuch der Hochschule Landshut konnte Hochschulpräsident Karl Stoffel ihm nicht nur die Schwerpunkte der Hochschule, sondern auch gleich ein paar Anliegen vorstellen.  

„Unsere Profilbildung haben wir bewusst vorangetrieben“, erläuterte Stoffel beim Rundgang durch die Hochschule. Im Kern wird in Landshut die Theorie mit der Praxis verbunden. Der Blick über den Tellerrand des jeweiligen Studiengangs ist ebenso wichtig. „Dadurch vermitteln wir fachübergreifende Kompetenzen“, so Stoffel. Davon konnten sich die Abgeordneten beim Rundgang durch die Hochschule ein Bild machen: In den Laboren der Elektrotechnik wird an einem verbesserten Motor für Elektrofahrzeuge geforscht. Das Team um Professor Alexander Kleimaier will dabei nicht nur den Anteil der teuren sog. Seltenen Erden, sondern zugleich das Gewicht reduzieren.

Forschung und Lehre
Auch im neuen Robotik-Labor gibt es „eine gute Mischung aus Forschung und Lehre“, wie Prof. Jörg Mareczek findet. Die Studierenden programmieren und steuern hier Roboterarme. Theoretische Fragen, wie etwa „Was ist ein Drehmoment“, werden praktisch beantwortet. Eine Technik der ganz anderen Art ist dagegen von den Studierenden von Prof. Dr. Uta Benner gefordert: Benner lehrt Gebärdensprachdolmetschen. Im Gebärdensprachlabor berichtete die Professorin, dass im Vorfeld viel politische Überzeugungsarbeit nötig war, damit der Studiengang gestartet werden konnte. Zum Glück hat man große Unterstützung erhalten, so Benner, die dem Abgeordneten Radlmeier für seine damalige Hilfe dankte. Der erste Jahrgang habe nun sein Studium abgeschlossen, die frisch gebackenen Gebärdensprachdolmetscher in ganz Bayern sehr begehrt. In der breiten Öffentlichkeit wachse das Bewusstsein für die Belange von Gehörlosen, waren Benner und Brannekämper sich einig. Allerdings müsse hier noch mehr getan werden.

Anliegen vorgebracht
Die Vertreter der Hochschule und der Studierenden nutzten die Gelegenheit, der Politik weitere Anliegen mitzugeben. Bemängelt wurde etwa die überbordende Bürokratie im Hochschul-Bereich. Viele Antragsprozesse dauern zu lange, nach dem Wachstum der letzten Jahre fehlen Laborflächen und die hervorragend aufgestellte Fakultät Soziale Arbeit müsse weiter ausgebaut werden. Ausschussvorsitzender Brannekämper bekräftigte, dass man die einzelnen Probleme konkret angehen müsse. Viel helfen würde seiner Meinung nach schon die Einrichtung eines Sonder-Fonds: Damit könnte etwa die Hochschule Landshut flexibler auf besondere Begebenheiten reagieren und auch kurzfristig Abhilfe schaffen. Die gezielte Schwerpunktbildung in Landshut begrüßte der Abgeordnete als den richtigen Weg.
„In Landshut setzen wir auf Qualität vor Quantität“, fasste Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier zusammen. In der Vergangenheit sei es gelungen, Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Diesen Weg wolle man z. B. mit der Unterstützung des Hochschulantrages für ein Zentrum „Sozialer Zusammenhalt“ weiter gehen, so der Abgeordnete. Der nächste große Schritt bei den Baumaßnahmen steht dabei schon an: Bald wird mit dem Bau der neuen Mensa begonnen.


Foto: Hochschule Landshut
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