Partnertreffen des länderübergreifenden Leichtbau-Forschungsprojektes „n2m“

Salzburger und Landshuter Wissenschaftler treffen sich an der Hochschule Landshut

Logo Interreg Österreich - BayernDie Hochschule Landshut untersucht und entwickelt im Forschungsprojekt „nano-to-macro“ (n2m) zusammen mit der Paris-Lodron Universität Salzburg (PLUS) neue Aspekte von Leichtbaumaterialien und Prozesstechnologien für Leichtbaustrukturen. Beim ersten Partnertreffen an der Hochschule Landshut gaben die Beteiligten kürzlich einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand von Teilprojekten und die geplante Beschaffung von Großgeräten, auch weitere Entwicklungsschritte wurden vereinbart.

Federführend betreuen Univ. Prof. Dr. Nicola Hüsing, Fachbereichsleiterin Materialforschung & Physik der PLUS als Leadpartner und Prof. Dr. Otto Huber, Leiter des Kompetenzzentrums Leichtbau der Hochschule Landshut (LLK) das Projekt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des EU-Förderprogramms Interreg Österreich – Bayern 2014-2020, die Projektsumme umfasst 3,1 Mio. Euro. Im Forschungsvorhaben, wollen die beiden Partner ein grenzüberschreitendes Forschungs- und Entwicklungszentrum für den Leichtbau etablieren. Die genehmigten Mittel für die Hochschule Landshut belaufen sich auf insgesamt 1,5 Mio. Euro.

Die Universität Salzburg bringt Know-how und Infrastruktur in den Bereichen Nano-/Mikroanalyse sowie Grenzflächenchemie und –physik ein. Die Hochschule Landshut erweitert dies mit ihren Analyse- und Charakterisierungsmöglichkeiten auf der Mikro- und Makro-Ebene sowie ihrer Erfahrung in Entwicklung, Fertigung und Erprobung von Leichtbaustrukturen. Durch die Erweiterung der Labore wird das Zentrum soweit ausgestattet, dass Werkstoff- und Produktverbesserungsmöglichkeiten gezielt erkannt und umgesetzt werden können. Dadurch kommen neue Technologien in der Region zum Einsatz. Zusätzlich wird der bereits in der Vergangenheit am LLK verfolgte Ansatz des Systemleichtbaus um Wechselwirkungen im Nanobereich erweitert.

Durch die Zusammenarbeit des LLK und der PLUS sollen Erkenntnisse aus der physikalisch-chemischen Grundlagenforschung in verbesserte Werkstoffe und Produkte übertragen und damit die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt werden. Um diesen Anspruch umzusetzen, beteiligen sich am geplanten Zentrum 11 Professoren/-innen, die einen regelmäßigen Wissensaustausch vereinbarten. In Landshut sind drei wissenschaftliche Mitarbeiter für das Projekt tätig, sie profitieren neben dem Erkenntnisgewinn von der Zusammenarbeit mit der PULS durch die Möglichkeit zur Promotion.  

Das LLK konnte bereits in der Vergangenheit seine Ausstattung durch einen Computertomographen (CT) sowie ein hochauflösendes Rasterelektronenmikroskop (REM) für die Werkstoffanalytik ergänzen, durch die vorbereitete Anschaffung einer Laserbearbeitungsanlage, einer Heizpresse und eines Wärmebehandlungsofens erfährt es nun eine zusätzliche Aufwertung. An der Salzburger Universität wird ein Transmissionselektronenmikroskop angeschafft, die Ausschreibung läuft bereits. Die bereits vorhandene und auch die künftige technische Ausstattung der beiden Partner-Hochschulen wird gemeinsam genutzt, wie im Treffen nochmal verdeutlicht wurde.

Innerhalb des Projektes sollen Möglichkeiten des Leichtbaus hinsichtlich Energieeffizienz, hoher Recyclingquote und CO2-Reduktion anhand von 3 Schwerpunktmodulen demonstriert werden, die Thema bei der Besprechung waren. Gekerbte und umgeformte Magnesiumfeinblechstrukturen untersucht das Teilprojekt „MagForm“, hier wurden u.a. Electron Backscatter Defraction-Analysen zur Charakterisierung der Mikrostruktur (Textur und Zwillingsbildung) in Salzburg vereinbart, die als Basis für weitere REM-Untersuchungen an der Hochschule Landshut dienen sollen. Hybride Strukturen in Form von Glasschaumgranulaten in Polyamid 6 und später auch mit nachwachsenden Rohstoffen als Matrixwerkstoffen werden im Teilprojekt TeTIHS erforscht. Projektziele und –Fahrplan wurden ebenso definiert wie die weitere Zusammenarbeit geplant. Laserbasiert gefügte Leichtmetallstrukturen (Mg, TiAl) analysiert und entwickelt das Modul „LasLei“, auch hier wurden weitere Untersuchungen bei den beiden Wissenschaftseinrichtungen vereinbart.

Erste Erkenntnisse sollen bereits beim länder-, branchen- und technologienübergreifenden „8. Landshuter Leichtbau-Colloquium“ mit dem Titel „Leichtbau grenzenlos“ (8./9. März 2016, Hochschule Landshut) vorgestellt werden, auch daran werden sich die österreichischen Wissenschaftler beteiligen.