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OHA! – Ostbayern handelt für den Klimaschutz

Nachhaltigkeitsexperte der Hochschule Landshut hält Vortrag bei Unternehmenstreffen in Amberg

„Unternehmen im Spannungsfeld der Nachhaltigkeitsanforderungen“, so hieß der Impulsvortrag von Prof. Dr. Markus Schmitt beim Unternehmenstreffen der Initiative OHA! – Ostbayern handelt. Die Veranstaltung fand in Amberg bei der Firma Lüdecke statt und wurde organisiert von OHA!, der Initiative zahlreicher Akteure Ostbayerns für Klimaschutz. Es stand unter der Überschrift „Best Practice-Austausch CO2-Reduzierung“. Erst kürzlich hatte die Hochschule Landshut eine

Kooperationsvereinbarung mit OHA! unterzeichnet.

Das Format der Veranstaltung spiegelte die generelle Absicht von OHA! wieder: Partner aus allen gesellschaftlichen Akteursgruppen zusammenführen, um gemeinsam Fortschritte für die Erreichung der Klimaziele zu machen. Entsprechend waren unter den ca. 20 Teilnehmenden sowohl Unternehmer und Führungskräfte verschiedener Branchen als auch Wissenschaftler, Vertreter der öffentlichen Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Für alle wurde ein höchst interessantes Programm geboten, das sehr schnell zu den kritischen Punkten des Klimaschutzes hinführte und eine konzentrierte, perspektivenreiche Diskussion ermöglichte.

Enger Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft

Klaus Herdegen, geschäftsführender Gesellschafter der Lüdecke GmbH, eröffnete die Veranstaltung mit einer Vorstellung seines Unternehmens. Es ist einer der führenden Hersteller von Kupplungssystemen, z.B. für Schläuche in der industriellen Fertigung. Lüdecke positioniert sich seit Jahren schon konsequent als verantwortungsvolles Unternehmen und richtet alle Aktivitäten auf Nachhaltigkeit aus, von der Energieerzeugung über die Produktentwicklung und Produktion bis zur ökologischen Flächengestaltung und zum sozialen Engagement.

Anschließend stellte Eduard Wagner, der Gründer von OHA!, seine Initiative vor. Dabei unterstrich er die Dringlichkeit des Handelns. OHA! zielt nicht nur, aber besonders auch auf kleine und mittelständische Unternehmen. Sie können von der Vernetzung untereinander und mit den regionalen Akteuren aus Wissenschaft und Politik stark profitieren.

Prof. Dr. Markus Schmitt gab im ersten Hauptvortrag den wissenschaftlichen Impuls. Dabei verdeutlichte er das Umfeld, in dem sich Unternehmen heute behaupten müssen. Es ist geprägt von der gefährlichen Überschreitung planetarer Grenzen, gerade in den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern wie Deutschland, von der enormen Spreizung der Wohlstandsunterschiede global und von dem wachstumsgetriebenen Wettbewerb zwischen Unternehmen und Volkswirtschaften. Die Nachhaltigkeitsanforderungen erzeugen darin ein Spannungsfeld, auf das sich Unternehmen neu einstellen müssen, bis hin zur weitgehenden Transformation.

Schmitt zeigte Lösungsansätze auf, darunter eine Typologie nachhaltigkeitsorientierter Geschäftsmodellinnovationen, den entsprechenden Innovationsprozess und Empfehlungen für die Abstimmung mit der Unternehmenskultur und -strategie. Speziell die geforderte CO2-Reduzierung wird Unternehmen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Umso wichtiger ist es, sich im Sinne von OHA! gegenseitig zu unterstützen und mit allen gesellschaftlichen Akteuren zusammenzuarbeiten.

Den zweiten Impulsvortrag gab Bernhard Schwager, Geschäftsführer der OmniCert GmbH. Er zertifiziert Unternehmen für die Energiewende, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. In seinem Vortrag verband er die formalisierten Vorgaben mit der praktischen Umsetzung in Unternehmen und begeisterte mit zahlreichen anschaulichen Beispielen, auch aus der Gremienarbeit für neue Regularien. Klaus Herdegen lud abschließend zu einem Firmenrundgang und zum Get-Together in der Lüdecke Akademie ein.

Die Veranstaltung in Amberg bildete den Auftakt der Zusammenarbeit zwischen OHA! und der Hochschule Landshut. OHA!-Gründer Eduard Wagner war sichtlich zufrieden und bedankte sich für den tollen und substanziellen Vortrag von Prof. Schmitt: „Wissenschaft, Transfer, Gesellschaft – alles drin.“

Auch umgekehrt wird diese Kooperation geschätzt. So betont Prof. Schmitt: „Von der offenen Begegnung mit den Unternehmen der Region und mit all den weiteren Akteuren lernen auch wir aus der Wissenschaft ständig dazu. Der Weg zur Klimaneutralität ist noch sehr weit und er wird uns noch viel abverlangen. Das können wir nur gemeinsam schaffen. OHA! bietet dazu den idealen Rahmen.“

Foto: OHA!

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)