Niederbayerische Hochschulen fordern volle Kompensation der Studienbeiträge

Die Präsidenten der niederbayerischen Hochschulen, Prof. Dr. Burkhard Freitag (Universität Passau), Prof. Dr. Peter Sperber (Hochschule Deggendorf) und Prof. Dr. Karl Stoffel (Hochschule Landshut), haben sich für eine volle Kompensation der Studienbeiträge im Fall ihrer Abschaffung ausgesprochen und nachstehende gemeinsame Erklärung verabschiedet:

Mit Einführung der Studienbeiträge haben wir, die niederbayerischen Hochschulen, die Studien- und Betreuungsqualität deutlich verbessern können. Erst durch die Studienbeiträge konnte zusätzliches Lehr- und Betreuungspersonal eingestellt werden, manche Lehrangebote sind erst durch die Studienbeiträge möglich geworden. Wenn dieses Personal wegfällt, leidet sofort die Studienqualität und es verschlechtern sich die Möglichkeiten, die vorhandene Angebotsvielfalt sicherzustellen. Ein Wegfall ohne adäquate dauerhafte Kompensation hätte also eine sofortige Verschlechterung der gegenwärtigen Studienbedingungen zur Folge.

Für uns ist im Fall des (Weg-)Falles eine dauerhafte volle Kompensation der Studienbeitragssumme unabdingbar. Den derzeitigen Standard können wir nur dann halten, wenn Ersatzzahlungen in voller Höhe und dauerhaft zur Verfügung stehen. Eine Kompensation muss dynamisiert sein, sich also an die Entwicklung der realen Studierendenzahlen anpassen. Wenn die Studierendenzahlen wie erwartet weiter steigen, müssen auch die Kompensationszahlungen steigen – wie die Studienbeiträge bisher.

Damit sich das Betreuungsverhältnis nicht verschlechtert, muss außerdem sichergestellt werden, dass die zusätzlich in der Lehre Beschäftigten auch künftig weiterhin zur Verbesserung der Qualität der Lehre eingesetzt werden können. Andernfalls würde in allen Fächern mit Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus) zwangsläufig die Zahl der zuzulassenden Studierenden erhöht.

In anderen Bundesländern hat sich nach Abschaffung der Studienbeiträge gezeigt, dass die Kompensationsmittel nicht ausreichend waren, um die Studienqualität aufrecht zu erhalten. Dies erfüllt uns mit großer Besorgnis. Wir fordern deshalb von der Politik, sicherzustellen, dass uns nach einer eventuellen Abschaffung der Studienbeiträge nicht die dringend erforderlichen Mittel fehlen.

Die Mittel aus den Studienbeiträgen sind kein Luxus, sondern werden benötigt, um eine angemessene Studienqualität zu erhalten. Es handelt sich dabei um einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Niederbayern.