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Neues zur Väterforschung aus aller Welt

Internationale Fachkonferenz beleuchtete den Zusammenhang zwischen alltäglichen Care-Praxen von Vätern sowie geschlechterbezogene wohlfahrtsstaatliche Strukturen.

Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 20 Ländern und 13 kurzweilige Vorträge – das ist das Ergebnis der International Conference „Care-Practices of Fathers in International Comparison: Do Policies Matter?“, die von 16. bis 18. Januar an der Hochschule Landshut mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stattgefunden hat.

„Über zweieinhalb Jahre und unzählige Skype-Gespräche hat es gedauert, um die Konferenz optimal vorzubereiten“, erklärte Prof. Dr. Barbara Thiessen, Leiterin des Instituts Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung an der Hochschule Landshut. Neben ihr saßen Prof. PhD Marina Adler (University of Maryland, Baltimore County), Prof. Dr. Karl Lenz und Dr. Tino Schlinzig (beide TU Dresden), Kathrin Peltz (Hochschule Landshut) sowie Dr. Claudia Zerle-Elsäßer (Deutsches Jugendinstitut, München) im Organisationsteam.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel und Robert Höcherl, Ministerialrat des Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, sprachen die Grußworte. Stoffel hieß die zahlreichen Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Väterforschung willkommen und stellte die Bedeutung der Fakultät Soziale Arbeit heraus, die die Forschung und Lehre an der Hochschule Landshut bereits seit ihrer Gründung 1978 entscheidend präge.

Väterforschung beleuchtet Zukunftsfragen moderner Gesellschaften

Die „International Father Research Networking Conference“ nahm drei Tage lang den Zusammenhang zwischen alltäglichen Care-Praxen von Vätern und geschlechterbezogenen wohlfahrtsstaatlichen Strukturen im Kontext von Väterpolitiken in den Blick. Ziel war es, Expertinnen und Experten der Vaterschaftsforschung aus aller Welt zu einem intensiven Austausch zusammenzubringen.

Dies ist gelungen: Vortragende aus China, Deutschland, Großbritannien, Island, Litauen, Norwegen, Österreich, Schweden, Slowenien, Spanien, Ungarn und den USA stellten aktuelle Forschungsergebnisse vor und diskutierten diese mit Teilnehmenden von drei Kontinenten.
 
Die Fachtagung ermöglichte zum einen die Präsentation des aktuellen Stands der Forschung in internationalen Kontexten und diente zum anderen der Bildung von Forschungsnetzwerken und -kooperationen um bestehende Forschungslücken zu schließen. Im internationalen, sozialpolitischen Vergleich zeigt sich: Jene Länder, die Elternzeit explizit für Väter vorsehen, konnten einen großen Fortschritt des väterlichen Engagements in Familien erzielen. Dort wo konservative oder neo-reaktionäre Regierungen diese Regelungen eingeschränkt oder abgeschafft haben, sank in kurzer Zeit das Familienengagement von Vätern dramatisch. Gleichzeitig wird international deutlich: Familien sind stabiler und für Kinder förderlicher, wenn Mütter mehr erwerbstätig und Väter umgekehrt familienaktiv sind.

Ein wesentliches Ergebnis der Konferenz ist die Gründung eines Väterforschungsnetzwerks, in dem die erfolgreiche internationale Kooperation fortgesetzt wird.

Auf der Website des Deutschlandfunks gibt es ein

Interview zu den Themen der Fachtagung mit Prof. Dr. Thiessen.

Die Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Landshut hat sowohl im Bachelor- als auch im Masterbereich spannende Studiengänge zu bieten. Ausführliche Informationen dazu sind auf der Fakultätswebsite der Sozialen Arbeit zu finden.



Fotos: Hochschule Landshut

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)