Nachhaltig unterwegs

Landshuter Studierende rüsten E-Roller von Blei auf Lithium-Ionen-Batterien um

Studierende des Masterstudienganges Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik haben im Rahmen einer Projektarbeit einen Elektroroller e-max 90s von Blei-Batterien auf Lithium-Ionen-Batterien umgerüstet. Karl-Heinz Pettinger, Professor für Elektrische Energiespeicher an der Hochschule Landshut und Bernhard Springer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Technologiezentrum Energie, haben das Projekt betreut. Ziel der Umrüstung war die Steigerung der Reichweite und der Leistung, die Verringerung der Ladedauer und die mechanische Einbindung der Lithium-Zellen in den vorhandenen Bauraum.

In der Planungsphase wurde ein breites Spektrum an Techniken eingesetzt: CAD-Konstruktion, 3D-Druck des Batteriegehäuses sowie Röntgentomographie zur zerstörungsfreien Kontrolle des Packs. Die elektrische Qualifizierung der neuen Zellen erfolgte an den Prüfanlagen des Technologiezentrums Energie der Hochschule Landshut in Ruhstorf an der Rott. Nach dem Einbau des Lithium-Ionen Batteriespeichers wurden Leistung, Drehmoment und Beschleunigung des Rollers auf dem Fahrzeugprüfstand des Fahrzeuglabors der Fakultät Maschinenbau ermittelt. Zum Projektende steht der umgerüstete voll fahrtüchtige Elektroroller mit Lithium-Ionen-Batterien bereit.

Die Nutzung des in der Projektarbeit entwickelten Li-Ionen Speichers findet problemlos Anschluss in der Forschung am Technologiezentrum Energie: Die Teams um Prof. Pettinger und Prof. Hauke planen nun mit beiden Batteriespeichern Lebenszyklusanalysen: „Welche Batterie-Technologie hat die bessere CO2-Bilanz bei Elektrorollern im Stadtverkehr?“. Die wissenschaftlich begründete Auflösung dieser Frage wird auf dem Kongress Batterieforum Deutschland 2020 im kommenden Jahr präsentiert.

„Mit dieser Projektarbeit wurden breite Aspekte der Ausbildung in den Masterstudiengängen Maschinenbau und Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik angesprochen“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger. „Da der Roller mit dieser Umrüstung seine Straßenzulassung verlieren würde, hoffen wir auf eine Genehmigung einer Einzelzulassung.“

Das Team bedankt sich bei den im Hintergrund wirkenden „guten Geistern“ Barbara Poisl, Mathias Peters und Florian Federmann für die Betreuung der bereitgestellten Prüfstände und Hr. Roidner und Professor Babel für den Support im 3D-Druck.
„Mit dieser Projektarbeit wurden breite Aspekte der Ausbildung in den Masterstudiengängen Maschinenbau und Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik angesprochen", so Prof. Pettinger. „Die Umsetzung erfolgte mit aktuellen Tools. Herzlichen Dank an den Dekan der Fakultät Maschinenbau und die unterstützenden Kollegen!“



Foto: Hochschule Landshut
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