Erfolg durch Innovationskultur

Erfolgreicher Auftakt der Veranstaltungsreihe "Technologie und Innovationsmanagement" in Kooperation mit der DGQ.

Die große Bedeutung von Innovationen für den Erfolg von Unternehmen und wie man eine Innovationskultur gezielt fördern kann, zeigte die Veranstaltung „Best Practice: Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation“ an der Hochschule Landshut. Die Veranstaltung bildete den Auftakt der neuen Reihe „Technologie und Innovationsmanagement“.

Die hohe Besucherzahl von rund 140 Teilnehmern ließ die große Bedeutung erkennen, die Unternehmen dem Thema Innovation beimessen. Es passe auch bestens zur Hochschule Landshut, die für interdisziplinäres lebenslanges Lernen stehe, wie Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel in seiner Begrüßung erklärte. Besonders erfreulich sei auch, dass man mit der Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) einen renommierten Partner für die Veranstaltung habe. Durchgeführt wurde sie vom Institut für technologiebasierte Zusammenarbeit der Hochschule in Kooperation mit der im Juni 2013 gegründeten Regionalgruppe Niederbayern der DGQ. Diese habe sich besonders der Erfahrungsaustausch zum Ziel gesetzt, wie deren Leiter, Robert Jugan-Elias, erläuterte. Und die Auftaktveranstaltung bot hierfür eine hervorragende Gelegenheit, wie die zahlreichen interessierten Fragen und Diskussionen auch beim anschließenden get together zeigten.

Innovationskultur schaffen keine kurzfristige Aufgabe

Dass eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur ein gewichtiger Erfolgsfaktor ist, sei durch empirische Untersuchungen belegt, wie Prof. Dr. Markus Schmitt (Hochschule Landshut) in seinem Vortrag „Innovationskultur – vom vagen Begriff zur Messung und Gestaltung“ betonte. Durch Unternehmensgründer eingeführte und gelebte Werte in einer Firma seien eine hervorragende Grundlage für die konstante Förderung von Innovationen. Dies natürlich kombiniert mit gezielten Maßnahmen, wie Prof. Dr. Schmitt u.a. am Beispiel des Unternehmens 3M zeigte. Bei diesem können Mitarbeiter, die eine neue Idee weiter entwickeln wollen, 15 Prozent ihrer Arbeitszeit dafür verwenden und dabei auch auf weitere Ressourcen des Unternehmens zurückgreifen. Grundsätzlich müsse ein Freiraum für Ideen geschaffen, die Neugierde der Mitarbeiter und die Bereitschaft etwas auszuprobieren gefördert werden. „Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass Innovationen auch Fehlschläge bedeuten können,“ betonte Prof. Dr. Schmitt. Unsicherheit, bzw. ein gewisses Risiko sei Bestandteil von Innovationen, für die auch Investitionen nötig seien. Auch müssten neue Ideen kanalisiert und hierfür Strukturen geschaffen werden.

Eine erste Selbsteinschätzung der Innovationskultur im Unternehmen könne man beispielsweise anhand von 18 bzw. 56 relevanten Faktoren vornehmen, die von Unternehmenswerten, Verhalten und Klima über Ressourcen, Prozesse bis zum vom Einzelnen erlebten Erfolg reichen. Nach einer Analyse der Ergebnisse können gezielte Maßnahmen in Angriff genommen werden. Dabei warnt er davor, alle Faktoren verbessern zu wollen, lieber solle man gezielt an den am negativsten bewerteten Baustellen arbeiten. Dabei verdeutlicht er, dass die Einführung eines innovativen Klimas in Unternehmen keine kurzfristige Angelegenheit ist, mindestens 2 Jahre seien zu rechnen, um eine Verbesserung herbeiführen zu können.

Texas Instruments lebt Innovation

Im zweiten Vortrag des Abends präsentierte Dipl.-Ing. Ole Gerkensmeyer mit Texas Instruments ein Unternehmen, „das seit 80 Jahren Innovation lebt“, wie er erklärte. Innovationen, neue Produkte und Lösungen zu finden, stünden bei dem global agierenden Unternehmen im Vordergrund, das sich auf die Produktion und Lieferung von System-Komponenten spezialisiert hat. Grundlage sei eine Innovationskultur sowie eine solide Kapitalmanagementstrategie. Das Unternehmen habe beispielsweise Think Tanks zu verschiedenen Themenbereichen installiert, in denen Mitarbeiter bis zum proof of concept einer Idee mitarbeiten. Der Konzern habe im vergangenen Jahr über 9 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung investiert. Seit 1996 habe es 33 Unternehmen gekauft und sei so zusätzlich in den Besitz von innovativen Lösungen gelangt.

Auch die Kreativität anderer werde genutzt: „Es ist unglaublich, welche Produkte sich Menschen ausdenken und damit Geld verdienen,“ ist der TI-Vertriebsleiter überzeugt. Wenn Texas Instruments beispielsweise technische Lösungen wie einen Magnetfeld-Sensor, der Bewegungen etc. von Metall messen kann, oder einen Funk-Chip entwickelt, entstünden daraus unglaubliche Ideen. Vom Regensensor am Regenschirm oder einen Sensor für die noch vorhandenen Eier in einem Kühlschrank, bis hin zu umsatzträchtigen Anwendungen im Automobilbereichund reicht die Bandbreite der Beispiele von Innovationen, die neue Absatzmärkte für den Komponentenlieferanten schaffen.