Medizinischer Aktionstag an der Hochschule Landshut

Studierende der Fakultät Interdisziplinäre Studien konnten beim „Hands-On-Tag Medizin“ an einem vielseitigen multidisziplinären Workshop-Programm teilnehmen und sich mit medizinischen Fachleuten austauschen.

Welche psychologischen Besonderheiten gilt es bei der ärztlichen Gesprächsführung zu beachten? Wie läuft eine orthopädische Untersuchung ab? Und wie werden Infusionen korrekt gelegt? Beim medizinischen Aktionstag an der Hochschule Landshut hatten die Studierenden der beiden Bachelor-Studiengänge „Physician Assistant“ (PA) und „Hebammen (weiterqualifizierend)“ Gelegenheit, praktische Fertigkeiten von medizinischen Fachleuten zu lernen und ihr Wissen unter Beweis stellen.

Prüfungen mit Schauspielpatientinnen und -patienten

Erstmals wurde auch eine sogenannte OSCE-Prüfung (objective structured clinical examination) durchgeführt, die sich ausgehend vom anglosächsischen Sprachraum an medizinischen Fakultäten etabliert hat. Diese überprüft praxisnah ärztliches Wissen und Fertigkeiten wie beispielsweise in diesem Fall Kommunikation sowie standardisiertes Vorgehen bei bestimmten Befunden. Hierzu waren auch Schauspielpatientinnen und -patienten vor Ort. Das medizinisch-didaktische Konzept für die Hands-on-Tage und die OSCEs entwickelte für beide Disziplinen Prof. Dr. med. Aida Anetsberger, Professorin an der Fakultät Interdisziplinäre Studien, die aktuell auch an der TU München in entsprechende Prüfungen involviert ist.

Medizinisches Rahmenprogramm

Neben der Möglichkeit an einem OSCE teilzunehmen, wurde den Studierenden an diesem Tag ein ausführliches Rahmenprogramm angeboten. Mit Begeisterung besuchten sie einen Workshop zu psychologischen Besonderheiten der ärztlichen Gesprächsführung bei Dr. med. Dipl-Psych. Rudolf Wittmann, Psychiater und Psychotherapeut. Außerdem konnten PA-Studierende bei Alexander Pflügler, Oberarzt in der Orthopädie/Unfallchirurgie (LAKUMED) die Grundlagen der orthopädischen Untersuchung einüben. Praktische Fertigkeiten im Rahmen von Infusionstherapien brachte den Studierenden der Internist und ehemalige Ärztliche Direktor am LAKUMED, Prof. Dr. med. Klaus Timmer, MHBA, näher, der die Hochschule Landshut schon seit vielen Jahren mit seiner medizinischen Expertise unterstützt. Für die zukünftigen Hebammen war Studiengangsleiterin Prof. Anne Wiedermann als Dozentin und Koordinatorin beteiligt.

Medizinische Lehre auf sehr hohem Niveau

„Es freut uns sehr, dass wir unseren Studierenden an der Hochschule Landshut medizinische Lehre auf so hohem Niveau anbieten können“, betonte Anetsberger, Fachärztin für Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, die den PA-Studiengang an der Fakultät Interdisziplinäre Studien der Hochschule Landshut aufbaut. Besonderen Dank sprach sie dabei den beteiligten Dozierenden und Mitarbeitenden der Fakultät Interdisziplinäre Studien aus, die bei der aufwendigen Organisation unterstützt haben.

Praktische Übungen im Labor

Zum Aufbau ihrer diagnostischen Fertigkeiten konnten die PA-Studierenden sowohl an einem chirurgisch als auch an einem internistisch geleiteten Sonografie-Schnupperkurs teilnehmen. Diese wurden von Dr. med. Klaus Kienle (Chefarzt Chirurgie und Ärztlicher Direktor Eggenfelden) und Martin Witzko (niedergelassener Internist und Kardiologe, Landshut) angeboten. Die praktischen Übungen fanden im CIMT („Center for Interdisciplinary Medical/Midwifery Teaching and Training“) statt, dem an der Hochschule Landshut von der Fakultät Interdisziplinäre Studien neu gegründeten Simulations- und Skills-Zentrum, das von Anetsberger (Medizin) und Wiedermann (Hebammenwissenschaften) wissenschaftlich sowie von Verena Weindl (Biomedical Engineering) technisch geführt wird.

Auf dem Instagram-Account der Landshuter PA-Studierenden sind weitere Eindrücke zum Hands-on-Tag in einem Vlog zusammengefasst.