Master-Seminar ganz praktisch

Sexualpädagogik diversitätssensibel gedacht

Studierende des Masterstudiengangs „Diversität gestalten“ an der Fakultät Soziale Arbeit haben in diesem Semester ein fiktives Konzept für das Jugendsozialwerk Landshut e.V. entwickelt und dem Team vorgestellt. Normalerweise werden derartige Konzepte von Einrichtungen selbst erstellt. Mit dem Rahmenkonzept, das Studierende des 2. Semesters in den vergangenen Monaten partizipativ erarbeitet haben, konnten sie dem Team des Jugendsozialwerks Landshut neue Impulse geben. 

Welchen Stellenwert soll das Thema Sexualität in einem Jugendwohnheim haben, in dem mitunter Minderjährige aus der weiteren Umgebung unter der Woche wohnen und einer Ausbildung in Landshut nachgehen? Was bedeutet es dabei, dass die jungen Menschen in ihren sexuellen Orientierungen, in ihrer sexuellen Identität, in ihren Bedürfnissen vielfältig und verschieden sind? Was bedeutet dabei ein Recht auf Diversität? Und über welche sexuellen Rechte verfügen junge Menschen und was sollte in einem diversitätssensiblen sexualpädagogischen Konzept eines Jugendwohnheims stehen? All diese Fragen waren Ausgangspunkt für ein Masterseminar im Studiengang „Diversität gestalten“ unter der Leitung von Prof. Dr. Mechthild Wolff.

Ein Semester lang hatten die Studierenden des Seminars Zeit, um mit jungen Menschen über ihre Erfahrungen und Bedürfnisse zu sprechen, um sich bestehende Regelungen der Fachkräfte anzuschauen und mit Fachkräften darüber zu diskutieren. Ludwig Weber und Friederike Appold vom Jugendsozialwerk waren von Anfang an von der Idee begeistert, dass Studierende auf diese Weise einen Einblick in die konkrete Arbeit des Wohnheims bekommen und dass Studierende durch ihre Außenperspektive neues Wissen und innovative Anregungen in die Einrichtung bringen können.

Bereits im vergangenen Jahr hatte eine studentische Gruppe ein solches Rahmenkonzept für den Jugendhilfeträger startklar in Landshut entwickelt und Anstöße für eine rechtebasierte Konzeptentwicklung gegeben.