Innovation durch Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft

Unternehmensabend an der Hochschule Landshut zeigte Möglichkeiten und Potenziale der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft auf.

Ob in Studium und Weiterbildung, unsere Studierenden und Absolventen/-innen als Mitarbeiter/-innen von morgen oder in gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten: die Kooperation gerade zwischen mittelständischen Unternehmen und der Hochschule Landshut bietet für beide Seiten enormen Nutzen. Das Ziel des am 12. November 2019 erstmals durchgeführten Unternehmensabends lautete, die aus der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen entstehenden Potenziale für Innovationen aufzuzeigen, wie Hochschulpräsident Prof. Dr. Stoffel bei seiner Begrüßung erläuterte. Dies im Bereich des Studiums, der dualen Studiengänge sowie den berufsbegleitenden Weiterbildungsangeboten sowie in gemeinsamen Forschungs- oder Industrieprojekten. Gerade in diese Kooperationen habe die Hochschule Landshut in den letzten Jahren enorm ausgebaut, man habe die Drittmitteleinnahmen verfünffacht, beschäftige aktuell rund 60 Mitarbeiter/innen in Forschungsprojekten.

Qualifizierung der Mitarbeiter von Morgen

Rund 70 Unternehmensvertreter/-innen sowie Mitarbeiter/-innen von Einrichtungen nutzten die Veranstaltung, um sich über die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten mit der Hochschule Landshut zu informieren. Kerstin Dempf, Leiterin Zentrale Studienberatung, stellte die beiden Alternativen des für alle Vollzeit-Studiengänge möglichen Dualen Studiums vor: das „Verbundstudium“, eine Verknüpfung von Berufsausbildung und Studium, mit dem zwei Jahre Zeit gespart werden können, sowie das „Studium mit vertiefter Praxis“ mit Präsenzphasen im Unternehmen. Beide Modelle böten die Möglichkeit, die Mitarbeiter von Morgen intensiv kennen zu lernen und sie bereits während des Studiums in interne Strukturen und Prozesse einzuarbeiten. Um mit Studierenden und Absolventen/innen in Kontakt treten zu können, bietet der Career-Service der Hochschule, vorgestellt von Oana Cristina Petre, verschiedene Formate; dies von Unternehmensvorstellungen und –besuchen und Karriereworkshops für Studierende über die Hochschul-Jobbörse, in der auch  Praktika, Abschlussarbeitsthemen oder Stellenangebote veröffentlicht werden können, eine eigene Nebenjobbörse sowie Praxistage oder auch die jährlich stattfindende Studentische Karrierebörse SKB.  

Weiterführende Qualifikationen zu ermöglichen, stellt für Sebastian Gebauer, Leiter Weiterbildungsakademie der Hochschule Landshut, ein wichtiges Instrument dar, um die Mitarbeiterbindung und –motivation zu fördern sowie diese für weiterführende Aufgaben in Unternehmen zu qualifizieren. Er präsentierte neben berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengängen der Hochschule auch weniger zeitaufwändige akademische Weiterbildungsformate wie Hochschulzertifikatskurse, Themenmodule und Seminare.

Chancen durch geförderte Forschungs- und Industrieprojekte


Gerade gemeinsame Projekte, ob geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit langfristigem Nutzen für beide Seiten oder Industrieprojekte, bei denen das Know-how und die technische Ausstattung der Hochschule von Unternehmen genutzt werden, stärken die Innovationskraft der Unternehmen, ist Marc Bicker, Leiter Institut für Transfer und Zusammenarbeit, überzeugt. Er präsentierte die Forschungsschwerpunkte und –felder sowie die Einrichtungen der Hochschule, die ein breites Technologie- und Themenfeld abdecken. Zusätzlich führe man viele Fachveranstaltungen vom Themenabend bis zum Fachkolloquium durch und biete mit drei Kompetenznetzwerken (Leichtbau, Medizintechnik, Mikrosystemtechnik) wertvolle Schnittstellen zwischen Forschung und Industrie.

Möglichkeiten, um bei gemeinsamen Forschungsprojekten in den Genuss von öffentlichen Fördermitteln zu kommen, präsentierte abschließend Thomas Schermann vom Forschungsreferat der Hochschule. Spezielle Programmen, die KMU bei Industrieprojekten unterstützen seien z.B. Innovationsgutscheine oder der Digitalbonus Bayern. Für gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Hochschule und Unternehmen sei es wichtig, dass diese erst nach Bewilligung einer Förderung begonnen werden dürfen. 25-60 Prozent der Projektkosten könnten gefördert werden, je nach Programm sei der Zeitrahmen für die Bewilligung (bis zu einem Jahr) und auch die Bewilligungsquote sehr unterschiedlich. Er stellt Programme wie z.B. das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand ZIM, KMU innovativ oder Hochtechnologie im 21. Jahrhundert vor.

Nach Kurzvorträgen boten Themeninseln detaillierte Informationen zu den Kooperationsmöglichkeiten und die Gelegenheit zum persönlichen Kontakt zu den Ansprechpartnern/-innen der Hochschule. Zusätzlich ermöglichten Laborführungen einen Einblick in die technischen Möglichkeiten und die Ausstattung sowie die hohe Praxisorientierung der Hochschule Landshut. Wie auch die Teilnehmer/innen betonten, leistete die Veranstaltung einen wertvollen Beitrag, evtl. vorhandene Barrieren abzubauen und bereits bestehende Kontakte zu intensivieren, um gemeinsam – zum Vorteil beider Seiten – das große Potenzial der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft noch intensiver nutzen zu können.