Die Firma Freescale Semiconductor – einer der großen Mikrocontrollerhersteller – führt seit sieben Jahren einen Studierendenwettbewerb in Asien und Amerika durch, bei dem Hochschul-Teams gegeneinander antreten (siehe Homepage Freescale Cup). Zu diesem Wettbewerb, der erstmalig dieses Jahr auch in Europa stattfand, hatten sich in Prag 34 Teams von 15 Hochschulen aus Tschechien, der Slowakei, Russland, Rumänien, Polen, Frankreich und Deutschland angemeldet.
Ab Oktober 2011 hatten auch rund 40 Landshuter Studierende der Bachelor Informatik und Automobilinformatik (7.Semester) begonnen, sich in die Problematik einzuarbeiten und eigene Lösungen zu entwickeln. Dies im Rahmen eines Praktikums zur Vorlesung Prozesstechnik. Unterstützt von Prof. Dr. Peter Hartlmüller und Prof. Dr. Mathias Rausch (beide Fakultät Informatik) gingen mit Sarah Grieskamp, René Klementz, Benjamin Krämer, Daniel Hagner und Thomas Vorderobermeier schließlich zwei Teams aus Landshut an den Start.
Beim Wettbewerb muss ein elektrisch betriebenes Auto im Maßstab 1:18 einen Parcours mit Kurven, Schlängellinien und einem Hügel in möglichst kurzer Zeit selbstständig, d.h. ohne menschlichen Eingriff, durchfahren. Die von einer Kamera und anderen Sensoren gelieferten Signale werden von einem Mikrocontroller ausgewertet und in Lenkeingriffe und Geschwindigkeitsänderungen umgesetzt. Dem entsprechend waren bei der Konstruktion und Umsetzung der Fahrzeuge nicht nur vielfältige Programmierkenntnisse sondern auch Know-how aus der Mechanik und der Elektrotechnik nötig.
Beim Rennen war für die Anpassungen der Autos an die Strecke und die Lichtverhältnisse nur wenig Zeit, so dass die Autos vieler Teams, leider auch eines der Landshuter Fahrzeuge, von der Strecke abkamen und sich nicht für den Endausscheid qualifizieren konnten. Die 15 Teams, die die Qualifizierung schafften, hatten Zeit und Gelegenheit ihre Autos weiter an die Strecke anzupassen, sodass es zu einem spannenden Rennen mit sehr guten Zeiten kam. Am schnellsten war das Team von der Technischen Universität Iasi (Rumänien), die nur 19,51 Sekunden für eine Runde benötigten, dicht gefolgt von der Slowakischen Universität für Technologie (Slowakei) mit 19,63 Sekunden. Den dritten Platz belegte das Team vom Polytechnikum aus Breslau (Polen) mit einer Rundenzeit von 21,28 Sekunden. Das verbliebene Landshuter Team benötigte 26,41 Sekunden für die Strecke und belegte damit Platz 5. Die Fahrt des Landshuter Autos kann hier nachverfolgt werden: >>mehr (ext.)
"Der Freescale Cup bot unseren Studierenden eine hervorragende Gelegenheit, Probleme der Informatik, Elektrotechnik und Mechanik in einer praxisrelevanten Gesamtaufgabe zu lösen. Das gute Abschneiden unseres Teams im Wettbewerb mit anderen europäischen Hochschulen, zeigte die hohe Qualität der Landshuter Technikausbildung," freute sich Prof. Dr. Hartlmüller.
Unterbringung, Verpflegung etc. wurden von Freescale finanziert. Neben dem technisch-sportlichen Wettbewerb war auch Zeit für Gespräche mit den anderen Teams und um einen Eindruck von der Goldenen Stadt Prag zu bekommen. Die Teilnehmer zeigten sich vom Wettbewerb, initiiert von der Firma Freescale, sowie der Organisation durch die Technische Universität in Prag sehr angetan und wollen im nächsten Jahr an diesem Wettbewerb wieder teilnehmen.