Knoblauch betonte beim Auftakt den Wert des Businessplanwettbewerbs: Die Halbwertszeiten von Ideen sei kürzer geworden. ideenReich "unterstützt über die Bezirksgrenzen hinaus Gründer und damit die Kreativität, die einen Wirtschafsstandort ausmacht". Das Ziel des Wettbewerbs lautet, Neugründungen, junge Unternehmen in der Region zu fördern, wie Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Landshut, betonte. Neben der Vermittlung von gründungsrelevantem Wissen sei das Feedback von erfahrenen Juroren besonders wichtig, um ein Geschäftskonzept verbessern und erfolgreich umsetzen zu können. „Der ideenReich-Businessplan Wettbewerb stellt die erste von drei Stufen dar, in der Ideen vom ersten Businessplan über ein ausgereiftes Geschäftskonzept bis hin zur Finanzierung auf dem Weg in die erfolgreiche Gründung unterstützt werden,“ erläutert Harald Wagner, Projektleiter ideenReich von der Hochschule Landshut.
Unterstützung vom ersten Businessplan bis zur Finanzierung
Im ersten Schritt des Wettbewerbs werden Grundlagen für das Erstellen eines Businessplans vermittelt. Hierzu wird der Workshop Businessplan Kompakt I – Von der Idee zum Geschäftsmodell“ an verschiedenen Standorten der Wettbewerbsregion durchgeführt: Landshut (Hochschule, 8. November), Waldkraiburg (Haus der Kultur 13. November), Pfarrkirchen (IZR, 29. November), Passau (Universität 3. Dezember), Straubing (Gründerzentrum Straubing-Sand, 14. Januar). Die Teilnehmer des Wettbewerbs haben dann bis 22. Januar 2013 die Gelegenheit einen ersten Businessplan abgeben. Ein Feedback von erfahrenen Praktikern, weitere Workshops, vielfältige Kontaktmöglichkeiten bis hin zum Gespräch mit potenziellen Geldgebern folgen in den nächsten Schritten. Die Prämierung der ersten Stufe erfolgt am 6. März 2013.
Der regionale ideenReich-Businessplanwettbewerb greift auf die Qualitätsstandards, Erfahrungen und das Netzwerk des von evobis durchgeführten Münchner Businessplanwettbewerbs zurück. Dieser fördert seit 17 Jahren Gründer mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, von Kommunen, Kammern und privaten Förderern. „Auch in der sechsten ideenReich-Saison wollen wir Gründern helfen, ihr Geschäftskonzept in der Region umzusetzen“, betont evobis Geschäftsführer Dr. Carsten Rudolph. Dies wenn möglich auch mit Investoren in der Region, die sich an der Finanzierung von jungen Unternehmen beteiligen.
MyBeans-Gründer Hartl: kein Patentrezept für den Erfolg
Als erfahrener Praktiker gab MyBeans-Gründer Christian Hartl aus Eggenfelden einen Einblick auf seine Unternehmens- und Erfolgsgeschichte. 2009 ging das Eggenfelder Unternehmen an den Start, um Kunden selbst zusammen gestellten Kaffee zu liefern. Nach drei Jahren im Kaffee-Onlinegeschäft wurde die erfolgreiche Webplattform MyBeans.com heuer an Tchibo verkauft. Hartl betont dabei, für die erfolgreiche Gründung gäbe es kein Patentrezept. Er sei ein Seriengründer, habe bereits während des Studiums im Bereich Weiterbildung nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgreich gegründet und rechtzeitig wieder verkauft, bevor eine Sättigung des Marktes eingetreten sei. Nach einem weniger erfolgreichen Versuch in der Schuhbranche sei er auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen.
„Man muss sich intensiv mit einer Idee auseinandersetzen, selbst in sich reinhören, was man will und kann. Was man nicht kann, sollen andere machen“, ist Hartl überzeugt. Nur so könne man eine Geschäftsidee authentisch voranbringen. Bei der Umsetzung einer Idee ist es für Hartl wichtig, einen Prototypen zu entwickeln, zu testen und wieder alles auf den Kopfe zu stellen, wenn es sein müsse. Dies so lange, „bis die Idee ihren Markt gefunden hat“, wie er überzeugt ist.
Intensiv habe er sich mit seinen Partnern auf das nächste Projekt vorbereitet: Unter dem Label „Black Bean“ habe man ab 1997 Coffee-Shops nach amerikanischem Vorbild in Deutschland etabliert. Dabei sei der Start alles andere als leicht gewesen: “Kaffee in Pappbechern für fünf Mark zu verkaufen, die Idee wollte kaum jemand unterstützen,“ wie Hartl berichtet. Es klappte doch, nach zehn Jahren stieg er aus diesem Unternehmen wieder aus, nutzte aber sein Vorwissen rund ums Produkt Kaffee für die MyBeans-Gründung 2009. Nach dem Verkauf von MyBeans arbeitet Hartl schon an seiner nächsten Idee: voll ausgestattete mobile Coffee-Shops.
Weitere Informationen sowie Anmeldung zum Wettbewerb bzw. zu den kostenlosen Workshops unter www.ideenreich-bpw.de.