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Eröffnung des Prüf- und Musterbaulabors für Li-Akkumulatoren

Am Technologiezentrum Energie eröffnete am 30. Juli ein Lithium-Speicher-Labor. Vorerst sollen hier kleine Akkumulatoren mit bis zu zwei Amperestunden Speicherkapazität konzipiert werden. "Ein erster Meilenstein auf dem Weg zu Energiewende", erklärte Präsident Prof. Dr. Karl Stoffel den rund 30 geladenen Gästen.

Eröffnung des Prüf- und Musterbaulabors für Li-Akkumulatoren
Eröffnung des Prüf- und Musterbaulabors für Li-Akkumulatoren

Eine der großen Herausforderungen bei der Energiewende liegt in der Speicherung von Energie. Mit dem soeben eingeweihten Prüf- und Musterbaulabor am Technologiezentrum Energie (Ruhstorf a.d. Rott) der Hochschule Landshut werden gerade im Bereich der Lithium-Akkumulatoren neue Forschungsmöglichkeiten eröffnet. Für Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule "ein erster Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende".

Bei der Laboreinweihung betonte auch Ruhstorfs Bürgermeister, Erich Hallhuber, vor rund 30 Gästen, dass die Herausforderung bei der Energiewende darin bestehe, "Energie genau dann verfügbar zu machen, wenn sie gebraucht wird". Er dankt der Bayerischen Staatsregierung, die dem TZE fünf Millionen Euro Fördergelder im Rahmen von Aufbruch Bayern zur Verfügung gestellt hat. "Hier in in Ruhstorf soll der gesamte Herstellungsprozess eines Akkus im Modell abgebildet werden", erklärte Prof. Dr. Stoffel. Ergebnis der Forschung solle sein, effizientere Akkus zur bedarfsgerechten Energieversorgung herzustellen. Dies sei besonders für die E-Mobilität von großer Bedeutung.

Lithium-Ionen-Technologie sind bei der Speicherung von kleinen Energiemengen wichtig, die Entwicklung im Labor zielt auf Akkumulatoren, die für die Elektromobilität und für Heimspeicher im Haushalt geeignet sind. Mit diesen könnte ein Ausgleich z.B. für wenig Stromproduktion bei Schlechtwetter von Photovoltaikanlagen sein.
Zur Speicherung größerer Energiemengen werden andere Technologien erforderlich sein. Hier sind vor allem die Redox-Flow-Batterien zu nennen. Die Hochschule Landshut wird im TZE an diesen beiden zukunftsweisenden Technologien forschen und investieren. Mit Prof. Karl-Heinz Pettinger konnte hierfür ein Spezialist für die Speichertechnologien gewonnen werden.Gestiftet wurde die Professur durch Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Graphit Kropfmühl AG und Younicos AG; mit diesen Unternehmen sind Forschungsaktivitäten geplant. Prof. Dr. Pettinger bringt langjährige Industrieerfahrung in der Entwicklung und Produktion von Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit. Seit dem Antritt seiner Professur zum Ende vergangenen Jahres ist er mit mit dem Ausbau des Ruhstorfer Forschungsstandortes betraut.

Ziel im TZE ist, den gesamten Herstellprozess für Lithium-Ionen-Zellen im Labormaßstab abzubilden. Hierdurch werde Forschung an Rohmaterialien und Zellen im Echtbetrieb möglich, wie Prof. Dr. Pettinger erläutert. Mit dem jetzt vorhandenen Equipment können bereits kleinere Lithium-Ionen-Zellen mit einer Kapazität von bis zu zwei Amperestunden gefertigt werden. Ergänzt werden die Forschungsmöglichkeiten durch die geplante Anschaffung eines neuen hochauflösenden Rasterelektronenmikroskops am Landshuter Campus. Mit der Inbetriebnahme der ersten Laboräume beginnt die Herstellung und Charakterisierung von Probezellen aus Einzelelektroden. Dies ist die erste Ausbaustufe. In der geplanten folgenden Stufe soll der komplette Prozess der Elektrodenherstellung aus den Rohmaterialien implementiert werden. Hierzu plant die Hochschule Landshut die Erweiterung der Laborräume am rückwärtigen Teil des Gebäudes. Die Planungen und Antragsverfahren hierfür sind am Laufen.

Zusätzlich wurden bereits drei Forschungsthemen für geförderte Industriekooperationsprojekte, die in Ruhstorf ausgeführt werden sollen, eingereicht. Zwei dieser Skizzen wurden bereits positiv bewertet. Mit Beginn des Wintersemesters, ab Anfang Oktober diesen Jahres, wird das Themenfeld Energiespeicher im Rahmen von drei Bachelorarbeiten und einer Masterarbeit weiter untersucht.

Eröffnung des Prüf- und Musterbaulabors für Li-Akkumulatoren