Energieversorgung 4.0

Der Forschungsschwerpunkt Energie der Hochschule Landshut zeigt auf, wie eine zukunftsorientierte Energieversorgung zum Klimaschutz beitragen kann.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz – Das sind die zwei Hauptanliegen des Aktionsmonats „KlimaZeit - Zeit um über das Klima zu sprechen“. Initiiert wurde das Projekt vom Landshuter Regionalmanagement zusammen mit der Stadt Moosburg, den Klimaschutzbeauftragten und dem Mobilitätsmanagement der Stadt Landshut sowie den Märkten Ergolding und Essenbach.

Auch die Hochschule Landshut beteiligt sich an diesem Aktionsmonat unter anderem mit dem Tag der Nachhaltigkeit, der am 16. Oktober stattfand, sowie in Form von Vorträgen des Forschungsschwerpunkts Energie. Dieser organisierte vor kurzem einen Themennachmittag mit dem Titel „Energieversorgung 4.0“, welcher mit mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht war.

Die Chancen von Solarenergie

Prof. Josef Hofmann, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Energie an der Hochschule Landshut, referierte in diesem Zusammenhang über das Thema „Autarke Stromversorgung mit Sonne und Batteriespeicher“. Er ging unter anderem auf die mittlere solare Strahlungsenergie in Deutschland ein. Diese sei besonders in Süddeutschland sehr hoch, so Hofmann. Die jährliche mittlere Einstrahlung der Sonne betrage im Raum Landshut zwischen 1100 und 1150 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Oberfläche und liege somit deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt von rund 1000 kWh. Hofmann zeigte die Möglichkeit der Stromerzeugung mit Photovoltaik auf und berichtete über seine eigenen Erfahrungen mit dem den Bau einer Batteriespeicheranlage mit Notstromversorgung.

Energiewende in der Region Landshut

Prof. Dr. Petra Denk, Professorin für Energiewirtschaft und Leiterin des Instituts für Systemische Energieberatung, betrachtete in ihrem Vortrag die Energiewende und insbesondere den Status quo in der Region Landshut. Einführend betonte Sie – untermauert durch wissenschaftliche Berichte, dass die globalen Risiken für das Klimasystem, Natur und Mensch bereits bei 1,5 Grad globaler Erwärmung höher seien, als bisher angenommen. Wird die Region Landshut betrachtet, so zeige sich, dass auch hier sowohl im elektrischen, thermischen als auch mobilen Sektor Handlungsbedarf besteht. So seien beispielsweise im thermischen Energiesektor weiterhin fossile Energieträger wie Erdgas oder Heizöl dominierend; im elektrischen Sektor bestehe weiteres Ausbaupotenzial für die Photovoltaik. Die Analysen seien gemacht. Nun müssten konkrete Maßnahmen folgen, die im Rahmen eines effektiven Projektmanagements umgesetzt werden, so Denk.

Energiemanagementsysteme und was sie leisten können

Prof. Dr. Diana Hehenberger-Risse, Professur für Effiziente Energiesysteme, stellte das für die Hochschule Landshut entwickelte Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 in Verbindung zum Forschungsprojekt DENU - Digitale Energienutzung zur Erhöhung der Energieeffizienz und CO2-Reduzierung vor. Hierbei werden verschiedene Standorte und Energiesysteme miteinander digital vernetzt um Energie einzusparen. Außerdem erläuterte sie die Erweiterung zu einem Nachhaltigkeitsmanagementsystem zur Erhöhung der Ressourceneffizienz in Unternehmen und öffentlichen Liegenschaften.

Prof. Dr. Stefan-Alexander Arlt thematisierte in seinem Vortrag den Aufbau eines Energiemanagementsystems für die Hochschule Landshut an allen Standorten. Ein hochskalierbares, bereits prototypisch realisiertes System zur Erfassung, Visualisierung und Weiterverarbeitung von hochauflösenden Energie- und allgemeinen Ressourcendaten sei schon in Betrieb und werde laufend weiterentwickelt, so Arlt, der auch auf den Nutzen einging, der daraus gezogen werden kann. So dienen die Daten beispielsweise als Grundlage für Optimierungen, Überwachung und Sanierungsgrundlage. Durch die gehobenen Einsparpotenziale bei Wärme, Strom und Wasser kann laut Arlt ein großer Beitrag zur Reduktion von CO2-Emmisionen geleistet werden.

Foto: Hochschule Landshut

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