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Ein Wegweiser für die Zukunft der Hochschulpolitik

Die SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller und Christian Flisek sprechen mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher über das neue Hochschulgesetz

Mit der Hightech Agenda und der anstehenden Reform des Hochschulgesetzes dominieren derzeit zwei hochinteressante Themenblöcke an den bayerischen Hochschulen und Universitäten. Welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Hochschule Landshut haben und wie die Lage vor Ort ist, wollten die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller und Christian Flisek von Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher bei einem Treffen am Campus in Erfahrung bringen.

Als Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst sowie als wissenschaftlicher Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist Flisek ein ausgewiesener Experte im Bereich der Hochschulpolitik. Er zeigte sich deshalb sehr interessiert an den Erfahrungen Pörnbachers im Hinblick auf die Hightech Agenda. Vonseiten der Hochschule werde diese sehr begrüßt, betonte Pörnbacher. „Mit den uns zugewiesenen Stellen können wir die Personalsituation am Campus entspannen und neue Studiengänge aufbauen.“

Kontroversen um Gesetzesreform

Ein noch weitaus brisanteres Thema sei jedoch die Hochschulnovelle, die zeitnah verabschiedet werden soll. „Sie wird auf Jahrzehnte den Rahmen setzen für die Entwicklung unserer bayerischen Hochschullandschaft“, so Flisek. Für Pörnbacher einer der Hauptgründe, warum in der Politik sowie an den Hochschulen und Universitäten so viele kontroverse Diskussionen entstehen. Er befürworte es jedoch grundsätzlich, wenn die Hochschulen mehr Autonomie erhalten.

Müller und Flisek sehen vor allem eine zu freie Hand bei der internen Organisation kritisch. „Das kann zwar funktionieren“, so Flisek, „hängt aber vom Personal vor Ort ab.“ Zu befürchten sei entweder ein „Durchregieren“ des Präsidiums oder ein mächtiges Hochschulgremium, das alle Beschlüsse blockiert und somit zu Stillstand an der Hochschule führt. Die SPD-Landtagsabgeordneten fordern von der Politik deshalb, bei der Verabschiedung des neuen Gesetzes besonderes Fingerspitzengefühl walten zu lassen und nicht zu überstürzt zu handeln.

Im Fokus des Gesprächs zwischen Müller, Flisek und Pörnbacher stand neben der bayerischen Hochschulpolitik auch die Entwicklung der Hochschule selbst und welche Pläne Pörnbacher in seiner Amtszeit verfolgt. „Wir haben als Bildungseinrichtung vor allem ein Ziel: unsere Studierenden bestmöglich auf das Berufsleben vorzubereiten“, so der Hochschulpräsident. Wichtig sei außerdem, die Absolventinnen und Absolventen in der Region zu halten. „Das klappt aber nur, wenn wir unser Angebot an attraktiven Studiengängen weiter ausbauen“, betonte Pörnbacher. Auch die Internationalisierung stehe bei ihm ganz oben auf der Agenda. „Mein Wunsch wäre es, dass jeder Studierende ein Semester im Ausland verbringt.“ Davon profitiere auch die heimische Wirtschaft. Der persönliche Reifeprozess während eines Auslandssemesters sei durch nichts zu ersetzen. „Ich habe es oft genug erlebt: Die Studierenden brechen als Kinder auf und kehren als Erwachsene zurück.“

Foto: Hochschule Landshut/Thomas Kolbinger

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)