Normalstudent? Gibt es nicht. An deutschen Hochschulen herrscht Vielfalt. Damit alle Studierenden unabhängig von Herkunft, Glauben oder sozialem Hintergrund ihr Potenzial voll entwickeln können, erarbeitet die Hochschule Landshut eine eigene Diversitätsstrategie – gemeinsam mit dem Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Initiative unterstützt Hochschulen dabei, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Studierenden und Mitarbeitern stärker einzugehen und sie zu integrieren – von besonderer Beratung bis zu barrierefreien Gebäuden. Zwei Jahre lang wird die Hochschule Landshut dabei begleitet. Insgesamt 24 Hochschulen nehmen an dem Audit teil und tauschen Fortschritte und Ideen aus – so auch Anfang der Woche beim „Diversity Forum“ in Bonn.
Mehr als Frauenquote und Internationalisierung
„Diversity-Orientierung heißt nicht nur eine Erhöhung von Frauenquoten, der Anteile von Studierenden mit Behinderung oder zunehmende Internationalisierung anzustreben“, sagt Prof. Dr. Clemens Dannenbeck, Beauftragter für Diversität und die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischen Erkrankungen. Laut Stifterverband arbeiten beispielsweise mehr als die Hälfte aller Hochschulstudenten in Deutschland neben dem Studium. Rund 23 Prozent haben einen Migrationshintergrund, 22 Prozent eine Berufsausbildung abgeschlossen. Und 5 Prozent studieren mit Kind. „Es ist wichtig, Hochschule so zu gestalten, dass ein diskriminierungsfreier und wertschätzender Umgang für alle möglich und gewährleistet ist“, so Dannenbeck weiter. Veranstaltungen zu diversitätsorientierten Themen sind bereits fest an der Hochschule Landshut etabliert, etwa zu Genderfragen, Gerechtigkeit oder Flucht und Migration. Es gibt eine Kindertagesstätte, Integrationskurse für Flüchtlinge und den in Süddeutschland einzigen Studiengang Gebärdensprachdolmetschen. Und das ist erst der Anfang. Dannenbeck: „Mit der Teilnahme an dem Audit ‚Vielfalt gestalten‘ streben wir die Entwicklung einer Qualitäts- und Diversitätskultur mit möglichst hoher Beteiligung aller Hochschulangehörigen an".
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