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Campus-Rallye – Ferienkinder lernen die Hochschule kennen

Als familienfreundlicher Arbeitgeber hat die Hochschule Landshut am schulfreien Buß- und Bettag erstmalig ein Betreuungsangebot für Kinder von Mitarbeitern/innen, Studierenden und Externen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren angeboten. Im Rahmen des KinderUni-Forschertages konnten sich die Kinder im Vorfeld für einen von drei Programmpunkten (Kinderhandwerker basteln für den Winter / Computer programmieren macht Spaß / Campus-Schnitzeljagd) anmelden.

Die erste Station führte die Kinder in die Musterfabrik des Kompetenzzentrums „Produktion und Logistik Landshut“ (PuLL®). Annette Plies, Doktorandin bei Prof. Dr. Markus Schneider, hat mit Unterstützung von vier Studierenden, den Kindern erklärt, was eine Musterfabrik ist und welche Fragestellungen speziell bei PuLL® wissenschaftlich erforscht werden. Die Kinder erhielten einen ersten Eindruck davon, was „Lean Management“ bedeutet. Anschaulich wurde dies dadurch, dass den Kindern zunächst die „Werkstatt“-Situation in der Musterfabrik vorgeführt wurde. Vier Studierende der Fakultät Elektrotechnik/Wirtschaftsingenieurwesen schlüpften in die Rolle der Fabrikarbeiter/innen und inszenierten die Ausgangssituation: die Produktion eines Bodenrollers an isolierten Stationen. Kritisch bewertet wurden an dieser Produktionsweise die langen Wege zwischen den Arbeitsstationen, und der hohe Platzbedarf an den Stationen, um die herum sehr viel Material gelagert wurde. Frau Plies erklärte nun den Kindern, dass ein besseres System notwendig sei. Bevor das System „live“ zu sehen war, konnten die Kinder überlegen, wie man die Fabrik am besten gestaltet, um die Produktion schneller und auf weniger Fläche zu realisieren. Zusammen kamen sie auf sehr viele gute Ideen, wie z. B. die Schaffung eines engen „Produktionskreislaufes“, bei dem die Arbeitsschritte am besten ganz nah hintereinander erfolgen, die Arbeiter/innen nicht mehr so schwer heben und nicht mehr soweit laufen müssen und vor allem die Produkte in einer kürzeren Zeit gefertigt werden können. Während die Kinder überlegten, bauten die Studierenden die Fabrik entsprechend des optimierten Konzeptes von der Werkstatt-Situation zur U-Zelle um und verbanden die einzelnen „Operationsstationen“ mit einem Schienenrollsystem, mit dessen Hilfe das zu fertigende Produkt einfach von einer Arbeitsstation zur nächsten geschoben werden kann. Vom Auftragseingang über die Produktion bis zur Verpackung läuft nun der gesamte Arbeitsprozess innerhalb dieser U-Zelle ab. Die Produktionsdauer hat sich um ein Vielfaches reduziert, lange Wege sind nicht mehr notwendig und die Arbeitsstationen optimal ausgerichtet. Für die Kinder war es sofort eingängig, wie sehr sich der Produktions- und Arbeitsprozess durch den Umbau der Fabrikgestaltung verbessert hat. Besonders spannend war es dann, den Studierenden bei der Fertigung des Bodenrollers nicht nur über die Schulter schauen sondern z. T. auch eigene Hand anlegen zu dürfen.