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Brücken bauen zwischen IT und Verwaltung

Hochschule Landshut schafft mit Studiengang „Digitales Verwaltungsmanagement“ neue Perspektiven am regionalen Arbeitsmarkt

Die Bedarfe in der Region zu erkennen, zu analysieren und daraus die richtigen Schlüsse für das Studienangebot zu ziehen – diese Aufgabe hat sich die Hochschule Landshut ganz oben auf ihre Agenda gesetzt. Auch zum kommenden Wintersemester startet deshalb ein ganz neuer Studiengang, in einem Bereich, der nicht zuletzt durch Corona noch einmal einen gehörigen Schub erhalten hat. „Mit ‚Digitales Verwaltungsmanagement‘ schafft die Fakultät Informatik ein Studienangebot, das vor allem Kommunen und Behörden künftig viel Entlastung bringen wird“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher. Zur Vorstellung des neuen Studiengangs stattete Digitalministerin Judith Gerlach, auf Einladung des Zweiten Bürgermeisters der Stadt Landshut, Dr. Thomas Haslinger, der Hochschule Landshut einen Besuch ab.

Staatsministerin Judith Gerlach: „Der neue Studiengang ist ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel in der Verwaltung entgegenzuwirken und digitale Verfahren flächendeckend zu etablieren. Der Freistaat verfolgt hier eine breit angelegte Qualifizierungsstrategie und die Hochschule Landshut hilft mit dem ‚Digitalen Verwaltungsmanagement‘ kräftig mit. Das freut mich sehr. So wird auch unser Service beim Staat immer digitaler.“

Studienangebot passt zur Digitalisierungsoffensive von Stadt und Landkreis

Seit einigen Jahren arbeiten Stadt und Landkreis Landshut verstärkt daran, ihre Verwaltungen zu digitalisieren – zum Beispiel im Bereich E-Government – mit dem Ziel, die Vision einer „Smart City“ bzw. eines „Digital Hubs“ Wirklichkeit werden zu lassen. „Mit unserem Vorschlag, den neuen Studiengang zu realisieren, liefen wir bei Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier deshalb offene Türen ein“, betont Prof. Dr. Jürgen Wunderlich, der die Studiengangsleitung übernehmen wird.

Während die Stadt perspektivisch zusätzliche Stellen für die Hochschulabsolvent*innen schaffen will, spielt der Landrat mit dem Gedanken, ein eigenes Lehrmodul anzubieten im Bereich „Verwaltungsprozesse und Organisation“. Schon vor der Corona-Krise hat Dreier im Landratsamt das Projekt ‚Verwaltung 4.0‘ aus der Taufe gehoben: „Damit unsere bestehenden Abläufe und Prozesse intensiv mit den digitalen Entwicklungen verbunden werden. Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, welch großes Potenzial in diesem Bereich steckt.“

Für Putz passe das neue Studienangebot hervorragend zur Digitalisierungsoffensive der Stadtverwaltung, die auf einem guten Weg sei. Bestätigt wurde dies nicht zuletzt durch die jüngste Auszeichnung der Stadt als „Digitales Amt" durch Bayerns Digitalministerin. „Ein zeitgemäßer Bürgerservice ist gerade für uns als Dienstleistungsbehörde unerlässlich. Umso wichtiger ist es, den gestiegenen Anforderungen an eine digitale Verwaltung durch den kontinuierlichen Ausbau entsprechender Online-Dienste gerecht zu werden“, so der Oberbürgermeister. „Von dem Know-how der jungen Absolventinnen und Absolventen des neuen Studiengangs können Stadtverwaltungen wie unsere nur profitieren. Den Studenten wird hier wertvolles Wissen vermittelt, das gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung vieler Gemeinden, Städte und Landkreise sehr gefragt ist“, zeigt sich Putz überzeugt. Der neue Studiengang komme deshalb zur richtigen Zeit und zeige einmal mehr, wie vorausschauend und flexibel die Hochschule Landshut auf diese Entwicklungen reagiere.

Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger begrüßt die Entscheidung ebenfalls ausdrücklich: „Wir befinden uns in einem immer stärkeren Wettbewerb um die besten Köpfe. Dieser Studiengang gibt auch den Kommunen die Gelegenheit, gemeinsam mit der Hochschule ein noch attraktiverer Arbeitgeber zu werden.“

Große Nachfrage nach Expertinnen und Experten

Aber was genau können sich Studieninteressierte unter den Kernfächern wie „New Public Management“, „Lean Administration“, oder „Open Government and Open Data“ vorstellen, was erwartet sie und wie werden sie das Gelernte später anwenden können?

Mit dem Studiengang „Digitales Verwaltungsmanagement“ möchte die Hochschule eine Brücke schlagen zwischen IT und Organisation im Verwaltungssektor. Die Studierenden werden in sieben Semestern intensiv und praxisorientiert darauf vorbereitet, digitale Projekte zu organisieren, zu planen und durchzuführen. Nach ihrem Abschluss sind sie somit Expert*innen im Schnittstellenbereich zwischen Informatik und Verwaltungs- bzw. Wirtschaftswissenschaften. Absolventinnen und Absolventen erwarten hervorragende Berufsaussichten in allen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen, die das große Potenzial der digitalen Transformation ausschöpfen wollen.

Die erste Idee, für Verwaltungsinformatik einen eigenen Studiengang aufzubauen, entstand bereits 2019, so Studiengangsleiter Prof. Dr. Jürgen Wunderlich. Einerseits sei das Lehrangebot zu E-Government vom Lehrbeauftragten und CIO der Stadt Landshut, Dr. Reinhard Höllerer, bei Studierenden sehr gefragt gewesen. „Andererseits waren die Potenziale, die durch eine intelligente Digitalisierung der Verwaltung realisiert werden können, auch schon vor drei Jahren bekannt.“ So könnten laut Nationalem Normenkontrollrat Unternehmen jährlich eine Milliarde Euro einsparen, wenn die am meisten genutzten Verwaltungsdienstleistungen digital abrufbar wären. Genug Argumente also, um den neuen Studiengang ins Programm zu nehmen.

Alle Informationen zum neuen Studienangebot der Fakultät Informatik und zur Bewerbungsphase gibt es unter

www.studieren-in-landshut.de.

Fotos: Hochschule Landshut

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)