Bayernweit einzigartig

Studiengang „Hebamme weiterqualifizierend“ gestartet

An drei Hochschulen in Bayern sind nun Hebammen-Studiengänge gestartet. Eine davon: Die Hochschule Landshut. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) informierte sich bei Studiengangsleiterin Prof. Anne Wiedermann über den Start des ersten Semesters – und über die Landshuter Besonderheiten.

Vor zwei Jahren hatte der Landshuter Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier massiv für Landshut als einen der Pionier-Standorte geworben. Er konnte letztlich Ministerpräsident Markus Söder davon überzeugen, dass Landshut den Zuschlag bekommt. „Es war ein hartes Ringen um den Studiengang. Als Mitglied der beiden maßgeblichen Landtagsausschüsse für Wissenschaft und für Gesundheit war es mir wichtig, diesen Studiengang nach Landshut zu holen. Damit haben wir jetzt erstmals die Möglichkeit, Hebammen in Niederbayern weiter- und perspektivisch auch auszubilden“, so Helmut Radlmeier.

Bayerns erste Hebamme mit Hochschulprofessur  

Mit diesem Wintersemester ist der Studiengang nun gestartet. Die Leitung des Studiengangs hat Anne Wiedermann übernommen. Hier liegt gleich die erste Besonderheit in Landshut: Denn Wiedermann ist selbst Hebamme. Die gebürtige Tirolerin war zuletzt Dozentin an der Fachhochschule Salzburg im Bereich Hebammenwesen und arbeitet zugleich an ihrer Dissertation. Es sei wichtig für die Weiterentwicklung der Profession und des Studiengangs, dass die Leitung selbst vom Fach ist, waren sich Wiedermann und Radlmeier einig.

Ein weiteres Landshuter Alleinstellungsmerkmal: Der Studiengang konzentriert sich fürs Erste auf die Weiterqualifizierung von bereits examinierten Hebammen. Auch das ist bayernweit einmalig. Elf Hebammen aus der Region Landshut haben sich für diese Weiterqualifizierung entschieden, wie Wiedermann berichtete. „Wir starten zunächst mit einer kleineren Gruppe, was in der Aufbauphase des Studiengangs ideal ist. Grundsätzlich haben wir den Studiengang so aufgebaut, dass Hebammen ihrem Beruf auch während des Studiums so gut wie möglich nachgehen können“, erklärte Wiedermann.

Während des Studiums sind die Hebammen alle zwei Wochen für drei Tage an der Hochschule. Zusätzlich gibt es einmal im Semester eine ganze Woche Blockunterricht. Fachlich wird es um Inhalte wie das biopsychosoziale Verstehen, aber auch um die Vertiefung von physiologischen Grundlagen gehen, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. In späteren Semestern wird vor allem der Transfer der Theorie in die Praxis sowie das wissenschaftliche Arbeiten im Fokus stehen.

Ausbildung von Hebammen

Ist der weiterqualifizierende Studiengang eingespielt, will die Hochschule auch die Ausbildung von Hebammen mithilfe eines primärqualifizierenden Studiengangs starten. Mit der jetzt gestarteten Weiterqualifizierung bilde man auch künftige Dozentinnen für die Hebammen-Studiengänge aus. Diese Hebammen könnten in einem nächsten Schritt an der Grundausbildung von neuen Hebammen mitwirken, so Wiedermann. „Damit machen wir in Landshut dann den nächsten Schritt und gewinnen neue Hebammen. Diese werden auch dringend benötigt. Mit dem Studiengang an der Hochschule Landshut bilden wir zum ersten Mal in Niederbayern Hebammen aus – die auch bei uns tätig sein werden“, betonte Radlmeier. Wiedermann wünschte der Abgeordnete viel Erfolg beim Aufbau des Studiengangs. „Ich bin sehr froh, dass jemand aus der Praxis hier die Pionierarbeit leistet. Als Abgeordneter begleite ich diesen Prozess gerne und biete meine weitere Unterstützung an“, erklärte Radlmeier.

Text: René Spanier/Fotos: René Spanier/Hochschule Landshut

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