Zum Hauptinhalt springen

Bayerische Leichtbaukompetenzen auf der Hannover Messe 2011

Bayerische Leichtbaukompetenzen wurden auf dem vom Leichtbau-Cluster initiierten Stand auf der Hannover Messe gezeigt.
Bayerische Leichtbaukompetenzen wurden auf dem vom Leichtbau-Cluster initiierten Stand auf der Hannover Messe gezeigt.

Unter dem Motto „Leichtbau live“ wurden im Bereich der Solutions Area der diesjährigen Hannover Messe (04. - 08. April 2011) Leichtbau-Exponate und spannende Live-Demonstrationen für unterschiedliche Zielbranchen vorgestellt. Organisiert vom Leichtbau-Cluster an der Hochschule Landshut stellten dabei Partner Entwicklungen, Systeme und Produktlösungen vor und zeigten anschaulich ihre Leichtbaukompetenzen rund um dieses Trendthema auf einer Fläche von mehr als 550 m². Leichtbaulösungen haben den Vorteil, dass sie durch Gewichtsreduktion und Optimierung von Konstruktion sowie Eigenschaften Rohstoffe und Energie einsparen und in positiver Konsequenz die Gesamtkosten senken. Marc Bicker, Projektleiter des Leichtbau-Clusters in Landshut, sagt: „Leichtbau live, erlebbar und greifbar machen, war das Ziel unserer gemeinschaftlichen Partnerpräsentation auf der Hannover Messe. Den verschiedenen Anspruchsgruppen der Hannover Messe wurden dadurch die Leichtbautechnologien näher gebracht, verständlich und eindrucksvoll.“ Dabei wurden die verschiedenen Technologiebereiche des Leichtbaus auf dem Stand gezeigt: Verbundwerkstoffe, Leichtbauweisen, Multi-Material-Design, leichtbaubezogene Fertigungstechnologien aber auch ebenso in die höherfesten Stähle und Leichtmetalle. Zu allen Bereichen konnten praxisorientiert entsprechende Lösungsansätze vorgestellt werden. Beispielsweise zeigte die Firma MT-Propeller aus Straubing, ein Kooperationsunternehmen des Netzwerks, einen Lärm reduzierenden High-Performance 2-Blatt bis 6-Blatt Verstellpropeller aus Leichtbauverbundwerkstoff. Die Kombination aus verschiedenen Leichtbaumaterialien wie plastifiziertes Holz, Glasfaser, Kohlefaser, Aluminium und modernste Herstellungsmethoden ermöglichen eine erhebliche Gewichtseinsparung. Beim gleichen Gewicht wie bei herkömmlichen Metall-Propellern kann die Blattzahl erhöht und somit der Durchmesser verringert werden. Geringere Geräuschbelastung und erhöhte Steig- und Flugleistungen sind die Folge, zusätzlich verlängern die schwingungsdämpfenden Eigenschaften von Holz die Lebensdauer. Ein gewichts- und leistungsoptimiertes Elektroboot zeigte die Firma Avantgarde Technology (Gilching). Es besteht zu hundert Prozent aus Kohlefaser besteht, das Gesamtgewicht liegt bei ca. 650 kg, ein vergleichbares Boot in traditioneller Bauweise bei 1,1 Tonnen.  Ein leichte Möglichkeit, sich fortzubewegen bietet der ausgestellte faltbare Elektro-Chopper aus CFK mit dem Namen „Moveo“ der Firma Meshining Engineering (Gaimersheim). Das leichte und faltbare Moped kann in dem Zug oder im Auto mitgenommen werden und bietet so neue Möglichkeiten in der Mobilität auf zwei Rädern. Dabei stellt die Serienfertigung von Kohlefaserbauteilen oder -produkten eine Herausforderung dar, da die Fertigung zeitaufwendig ist und noch viel Handarbeit erfordert. Die Firma Jacob Composite stellte neue Möglichkeiten in der Serienfertigung von Faserverbundbauteilen vor. Das sog. RTM-Verfahren, eine Möglichkeit der Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen, stellte die EURO-RTM-Group vor. Life-Vorführungen gaben den Besuchern die Möglichkeit, den Fachleuten im Fertigungsprozess auf die Finger zu schauen. Intelligente Leichtbaulösungen heißt ganz banal, den richten Werkstoff an der richtigen Stelle einzusetzen, dies abhängig von den jeweiligen Anforderungen wie Tragfähigkeit oder Steifigkeit an ein Bauteil. Häufig wird Multi-Material-Design eingesetzt, wie in einer ausgestellten Crashbox aus dem Automobilbereich gezeigt wurde. Sie besteht aus einem dünnen Stahlblech sowie einem Stützkern aus Glasschaumgranulaten und Polyamid. Bei einer Gewichtsreduzierung von 28 Prozent bietet sie ein höheres gewichtsspezifisches Energieabsorptionspotenzial als die bisherige Serienlösung. Die Crash-Box stammt aus einem Forschungsprojekt mit insgesamt 12 Netzwerkpartnern unter Federführung der Hochschule Landshut.

Bayerische Leichtbaukompetenzen wurden auf dem vom Leichtbau-Cluster initiierten Stand auf der Hannover Messe gezeigt.
Auf der Hannover Messe im ausgestellten Boot von Avantgarde Technology (v.l.n.r.): Kerstin Hirche (Projektleitung Deutsche Messe AG), Wolfram Schmucker (Geschäftsführer Avantgarde Technology) und Marc Bicker (Leichtbau-Cluster)