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Aufarbeitungsprojekt Korntal

Meldestelle an der Hochschule Landshut eingerichtet

An der Hochschule Landshut wurde die Meldestelle zum Aufarbeitungsprojekt Korntal eingerichetet
An der Hochschule Landshut wurde die Meldestelle zum Aufarbeitungsprojekt Korntal eingerichetet

Ab dem 1. März 2016 startet die telefonische Meldestelle „Aufarbeitungsprojekt Korntal“. Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-37 63 250 können sich ehemalige Bewohner/-innen von Kinderheimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal an die Meldestelle wenden, die sexuelle, physische oder psychische Gewalt erfahren haben. Es können sich auch Ange-hörige melden, die Angaben dazu machen können. Die telefonische Meldestelle wurde eingerichtet, um Ausmaß und Art von Unrechtsfällen zu erfassen. Betroffene haben zudem die Möglichkeit, ihre Einwilligung zu einem späteren ausführlichen Interview oder zur Einsicht in ihre Heimakten zu geben. Interviews und Akten werden im Rahmen der wissenschaftlichen Aufarbeitung ausgewertet. Die Mel-destelle ist an der Hochschule Landshut verortet.Die unabhängige telefonische Meldestelle ist der Auftakt für das wissenschaftliche Forschungsprojekt „Historische Aufarbeitung der Heimerziehung der Evangelischen Brüdergemeinde seit den 50er Jah-ren“, das der Aufarbeitung der Fälle von sexueller Gewalt und anderem Unrecht gegen Mädchen und Jungen dient, die in den Heimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal gelebt haben. Mit den Personen, die bei der unabhängigen Meldestelle anrufen, führen die Mitarbeiterinnen der Mel-destelle ein Gespräch und dokumentieren es. Das Gespräch dient der ersten Erfassung von Ausmaß und Art der Gewalt in Heimen der Brüdergemeinde. Die Mitarbeiterinnen der Anlaufstelle wurden von einer Trauma-Expertin auf ihre Aufgabe vorbereitet und geschult. Erklären sich die Anrufer/innen für ein ausführliches Interview bereit, können sie dafür ihre Einwilligung geben und entscheiden, ob sie von einer männlichen oder weiblichen Person interviewt werden möchten. Die Interviews werden zu einem späteren Zeitpunkt von erfahrenen Interviewer/-innen durchgeführt. Alle Angaben der Interviewten sowie Erkenntnisse aus den Akten, in deren Einsichtnahme eingewilligt wurde, werden anonymi-siert und nach strengen Vorgaben des Datenschutzes erhoben und bearbeitet. Die Auswertung erfolgt durch Wissenschaftlerinnen des Forschungsprojekts „Historische Aufarbeitung der Heimerziehung der Evangelischen Brüdergemeinde seit den 50er Jahren“. Ziel des wissenschaftlichen Aufarbeitungsprojekts ist die Aufklärung der Gewalttaten und der individuellen und institutionellen Verantwortlichkeiten. Dem Forschungsteam gehören die Sozialwissenschaft-lerinnen Prof. Dr. Mechthild Wolff (Hochschule Landshut), Prof. Dr. Barbara Kavemann (Sozialwissen-schaftliches FrauenForschungsInstitut Freiburg) sowie die Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch (Strategien gegen sexualisierte Gewalt, Köln) an. Das Team ist in den Themenfeldern sexuelle, physische und psychische Gewalt und Aufarbeitung langjährig erfahren und fachlich ausgewiesen.
 
Hinweis: Alle Personen, denen sexuelle Gewalt und anderes Unrecht in den Heimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal widerfahren ist, haben die Möglichkeit, sich ab 1. März 2016 an die unabhängige telefonische Meldestelle zu wenden. Melden können sich auch Angehörige der Opfer, die dazu Angaben machen können. Wir sichern Ihnen Anonymität und Vertraulichkeit zu, sofern Sie dies wünschen. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen an der Hochschule Landshut unter folgender kostenfreier Telefonnummer aus allen Netzen: 0800-37 63 250 Die Meldestelle ist zu folgenden Zeiten besetzt:
Montag: 14 – 18 Uhr
Mittwoch: 17 – 21 Uhr
Freitag: 9 – 13 Uhr

An der Hochschule Landshut wurde die Meldestelle zum Aufarbeitungsprojekt Korntal eingerichetet