Studierende der Hochschule erleben „reale“ Nutzfahrzeugtechnik

Den hohen Praxisbezug des Bachelorstudiengangs Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik an der Hochschule Landshut zeigte eine Exkursion zur Saller Transport GmbH (Dingolfing). Studierende im 6. Semester besuchten unter Leitung von Prof. Jürgen Zimmer (Fakultät Maschinenbau) den Standort Gottfrieding und konnten beim im Baugewerbe tätigen Transportunternehmen die in der Theorie gelernten Fachinhalte in der Realität in Augenschein nehmen.

Das Unternehmen stellte an einem Sonntagnachmittag (8.7.) seinen Fuhrpark zur Verfügung und demonstrierte die unterschiedlichen Nutzfahrzeugkonzepte. Trotz des ungewöhnlichen Termins und großer Hitze nutzten die rund 20 Studierenden mit großem Elan die Gelegenheit, sieben LKWs mit unterschiedlichem Aufbau und von verschiedenen Herstellern in Augenschein zu nehmen sowie vorgeführt zu bekommen.

Die angehenden Nutzfahrzeugspezialisten/innen hatten verschiedene Fragestellungen erhalten, mit denen sie an die LKWs gingen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen präsentierten sie direkt am Fahrzeug vor der gesamten Gruppe. Untersucht wurden Reifenräder und Fahrwerke sowie Achslastausgleichssysteme für unebene Fahrbahnen, Rahmenkonstruktionen und deren Verwindung im Lastbetrieb sowie unterschiedlichen Aufbauten. Ebenso standen der Antrieb und das Getriebe im Fokus. Einige der LKWs waren mit Vorschalt- und Nachschaltgruppe ausgerüstet, mit dem z.B. ein Viergang-Hauptschaltgetriebe mit zwei Stufen zu einem Achtgang- mit Nachschaltgruppe bis zum 16-Gang-Getriebe erweitert wird. Diese Technik ermöglicht es, immer im optimalen Motordrehmomentbereich zu fahren und dadurch den Kraftstoffverbrauch, z.B. bei großer Zuladung oder mit Anhänger, zu optimieren.

Vom einfachen Kipper über Absetzkipper für Container bis zum Vierachser-LKW mit zwei lenkbaren Vorderachsen und zum Sattelkraftfahrzeug reichte die Bandbreite der präsentierten LKWs. Eine besonders große Flexibilität bot dabei ein Fahrzeug mit Wechselaufbau, d.h. die Sattelkupplung konnte abgebaut und dann ein Kipperaufbau montiert werden. Der Umbau, den Geschäftsführer Peter Saller selbst demonstrierte dauert nur ca. 20 Minuten. Ermöglicht hatte den aufschlussreichen Besuch im Rahmen der Lehrveranstaltungen Grundlagen Nutzfahrzeuge der gleichnamige Sohn des Geschäftsführers, der selbst Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik an der Hochschule Landshut studiert.