LA eRacing: Deutliche Fortschritte in Rennsaison 2012

Eine positive Bilanz zog das LA eRacing-Team der Hochschule Landshut bei seiner Saisonabschlussfeier in der Sparkassenarena. Zwar sei das Ergebnis beim Start im Formula Student Electric-Rennen in Hockenheim wegen technischer Probleme nicht so ausgefallen, wie gewünscht, in Italien belegte man aber einen hervorragenden elften Platz und das neue Fahrzeug Betty sei technisch deutlich weiterentwickelt worden. An drei Unternehmen wurde einen sog. Sponsoren-Award verliehen, bei einer Tombola wurden 3 E-Fahrzeuge jeweils für ein Wochenende verlost.

Eingeladen hatte das LA eRacing Team mit Vorstandsvorsitzendem Ralf Thurner und seinen Stellvertretern Alexander Schromm (Kaufmännisches/Organisation) sowie Robert Holzmann(Technische Entwicklung) alle Sponsoren und Unterstützer, um sich für das Engagement in der vergangenen Rennsaison zu bedanken. Ohne die vielen Förderer, rund 50 Unternehmen, die Hochschule, und auch das Agrarbildungszentrum des Bezirks Niederbayern, das den Raum für die Werkstatt zur Verfügung stellt, wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank galt aber auch dem motivierten Team, bestehend aus rund 80 Studierenden, die parallel zum Studium viel Engagement und  Herzblut, insgesamt etwa 40.000 Arbeitsstunden in das Projekt steckten. „Ohne all diese Unterstützer sowie das motivierte Studenten-Team, das sich auch wenn mal was nicht klappte nicht demotivieren ließ, wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen“, wie Alex Schromm erklärte. Drei besonders engagierte Unternehmen erhielten den sog. Sponsorenaward: Firma Ostermeier den Award für besondere Flexibilität, InTech Automotive Engineering den Award für besondere Teammotivation und Modellbau Spieß den für ständige Verfügbarkeit.

LA eRacing ein interdisziplinäres Vorzeigeprojekt

Von den Leistungen des Teams zeigte sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel beeindruckt und betonte die Bedeutung des Vorzeigeprojektes für die Hochschule. Ein wichtiger Punkt in der neuen Strategie der Hochschule Landshut sei das interdisziplinäre Lernen „und dieser Ansatz wird bei LA eRacing vorgelebt“, ist er überzeugt. Dies in der Zusammenarbeit des Teams untereinander, mit starken Partnern aus der Wirtschaft und der Nachbarschaft, sowie mit Unterstützung  der Studierenden aus ihren Studienbeiträgen. Er bedankte sich beim Team für das Engagement und betonte, das Projekt sei mittlerweile ein fester Bestandteil im Hochschulmarketings.

Auch Stadtkämmerer Rupert Aigner erklärte im Namen des Oberbürgermeisters und der Wirtschaftsförderung der Stadt Landshut, das Projekt habe einen hohen Stellenwert, es fördere die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Und gerade die von den Mitgliedern gezeigten Tugenden Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen seien Eigenschaften, die in den Unternehmen von ihren zukünftigen Mitarbeitern gefordert werden. Er beglückwünscht das Team für ihre vorbildliche Leistung, wünscht Ihnen viel Erfolg in der Zukunft und gab als kleine Überraschung bekannt, dass die Stadt die Saalmiete für die Saisonabschlussfeier übernimmt.

Die Initiative zur Gründung des Teams war vor rund zwei Jahren von Prof. Dr. Carsten Röh (Fakultät Elektrotechnik/Wirtschaftsingenieurwesen) ausgegangen. Er blickte zurück und erklärt, die erste Saison sei unter dem Motto „wer hätte das gedacht“ gestanden.  In der zweiten Saison habe es viele Stimmen beim Rennen gegeben, die der Meinung waren, wenn Landshut das Tempo so weiterbehalte, werde ein Aufstieg in die Führungsriege des Wettbewerbs bald möglich sein. Er betont auch den akademischen Wert des Projektes, es seine wissenschaftliche Arbeiten und Lösungen zu vielen Themenfeldern entstanden, dies im zukunftsrelevanten Bereich der E-Mobility.

Hervorragneder 11. Platz bei der Formul Student Italy

Ralf Thurner skizzierte den Ablauf einer Rennsaison, in der es viele Aufgaben zu erledigen gäbe: Bis Weihnachten müsse die Konstruktion auf dem Papier stehen, bis  März alle intern und extern gefertigten Teile fertig sein. Im Juni sollte die Montage des Rennwagens abgeschlossen sein, um ihn im Juli, vor der Teilnahme in Hockenheim, testen zu können.  Dabei gehe natürlich einiges schief. Nur durch die Motivation, das Durchhaltevermögen und den Teamgeist bei LA eRacing sei die Umsetzung des neuen Wagens Betty möglich gewesen. Und alle Beteiligten hätten gewonnen: Neben Know-how in vielen Bereichen "geben besonders die erworbenen Softskills „einen Powerschub für das spätere Berufsleben“, ist Thurner überzeugt.

Robert Holzmann beleuchtete die technische Weiterentwicklung des Fahrzeugs. So habe man einen Augenmerk auf den Antrieb gelenkt, die Hinterräder können nun unabhängig voneinander angetrieben werden, dies mit zweimal 400 Newtonmetern.  So konnte das Fahrverhalten deutlich verbessert werden. Zusätzlich lautete die Devise "Enerieverbrauch senken und Gewicht reduzieren". Die Akkus seien kleiner dimensioniert worden, das Gewicht um die Hälfte auf 60 KG gesenkt worden, hierfür habe man zusätzlich auf Energierückgewinnung gesetzt. Auch beim Chassis und den Kabelbäumen habe man Leichtbaupotenzial ausgenutzt.

Formula Student ist ein Konstruktionswettbewerb, bei dem Studenten/innen in Teamarbeit innerhalb eines Jahres einen Rennwagen entwickeln, konstruieren und bauen. Jedes Jahr treffen sich Teams aus aller Welt zu verschiedenen Events, um ihre Konstruktionen in statischen und dynamischen Disziplinen zu messen.  Beim Wettbewerb geht es nicht nur darum, die schnellste Runde zu fahren, sondern am Ende die höchste Gesamtpunktzahl erreicht zu haben. Eine Jury aus Experten der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie bewertet die Fahrzeuge hinsichtlich Kostenplan, Kostenanalyse und Presseauftritt. Auf der Rennstrecke müssen die Prototypen ihr Können bei Beschleunigung, Bremsverhalten, Handling und einem Langstreckenrennen über 22 km unter Beweis stellen.

Beim diesjährigen Start in Hockenheim (31. Juli – 5. August) konnte das Team bei den sog. „Statics“  auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr aufbauen und dieses Jahr deutlich mehr Punkte herausholen.“ Vor allem der Businessplan und das Fahrzeug-Design beeindruckte die Jury“, so Ralf Thurner. Die Ernüchterung folgte bei den dynamischen Disziplinen. Ein Defekt an den Temperatursensoren ließ keinen gleichmäßigen Betrieb des Hochvolt-Akkus zu, so dass kein sicherer Fahrbetrieb möglich war. Es wurde bis zur letzten Sekunde geschraubt, getüftelt und programmiert. Doch fehlte am Schluss das letzte Quäntchen Glück, um den Wettbewerb fertig fahren zu können. Das Team belegte schließlich den 28. Platz.

Erfolgreicher gestaltete sich die Teilnahme an der Formula Student Electric Italy vom 14. bis 17. September  auf dem "Riccardo Paletti" Circuit in Varano de' Melegari (PR, Italien). Obwohl auch hier die Teilnahme beim abschließenden Rennen wegen technischen Problemen nicht möglich war, belegte das Team einen hervorragenden 10. Platz.

Neue Teammitglieder für LA eRacing gesucht

Und nach der Saison ist vor der Saison, die Planungen für die neue Saison sind voll im Gange. Da im Team jedes Jahr ein kleiner Generationenwechsel stattfindet, ist LA-eRacing stets auf neue Unterstützer angewiesen. Interessierte Studierende aller Fakultäten bitte einfach beim Team melden. Weitere Informationen unter www.la-eracing.de