„Sich für etwas einzusetzen ist nicht immer leicht, aber nötig.“

Helmut Spanner, Alumnus und Geschäftsführer der Otto Spanner GmbH

Sein erstes eigenes Unternehmen hat er mit 21 gegründet – heute ist er an neun Firmen beteiligt. Helmut Spanner ist Unternehmer durch und durch. Der Geschäftsführer der Otto Spanner GmbH, ein Zulieferer für die Automobilindustrie, findet die Gründerwelt höchst spannend: „Man springt bei der Gründung ins Wasser, um schwimmen zu lernen. Das ist hart, aber man lernt unheimlich viel. Und es macht trotz allem sehr viel Spaß“, fasst er zusammen. Das war auch bei seinem ersten Unternehmen so: Im 3. Semester des Maschinenbaustudiums an der Hochschule Landshut hat er mit einem Kommilitonen ein Laserschneid-Gerät gekauft. Damit haben die beiden Studenten Blechteile für Krones oder BMW gefertigt. „Wir hatten teilweise 18-Stunden-Tage und haben auch mal Nächte durchgearbeitet, wenn ein Auftrag fertig werden musste.“ Die Trispa GmbH gibt es heute noch. Doch Spanner ist ausgestiegen, als er 2001 das elterliche Unternehmen übernommen hat.

Mittlerweile hat er mit seinem Gründerspirit die Spanner-Gruppe ausgebaut: Die Spanner Re² baut Blockheizkraftwerke und das gekaufte Unternehmen Ursatronics produziert elektronische Bauteile. Der Ausbau bedeutet für die Unternehmensgruppe weitere Standbeine: „Ich finde, unsere Region hängt zu stark von der Automobilindustrie ab.“ Spanner erwartet, dass sie sich in den kommenden zehn, zwanzig Jahren stark verändern wird: „Wenn die Elektromobilität kommt, fallen Wertschöpfungsketten weg und werden Arbeitskräfte frei. Damit sie neue Jobs finden, muss man jetzt etwas dafür tun.“

Auch deshalb unterstützt Helmut Spanner Menschen dabei, ihr eigenes Unternehmen zu gründen – als Partner des Gründerzentrums LINK, als Berater oder Teilhaber diverser Startups. „Den ultimativen Tipp für Gründer gibt es nicht“, meint er. Auf Nachfrage lässt er sich dann doch zu ein paar grundsätzlichen Ratschlägen hinreißen: „Man muss möglichst früh Kunden gewinnen. Aus meiner Sicht ist der Vertrieb das wichtigste an einem Unternehmen.“

Ebenso wichtig: Fingerspitzengefühl. „Ein Unternehmer darf sich auf der einen Seite von Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Auf der anderen Seite muss der Gründer trotzdem flexibel reagieren können, wenn der Kunde oder der Markt etwas anderes will, als eigentlich geplant war.“ Als bestes Beispiel nennt er Viagra: Die blaue Pille wurde ursprünglich als Herzmedikament entwickelt, doch feiert seinen Erfolg heute als Potenzmittel.

Das Herz von Helmut Spanner schlägt neben der Startup- und Unternehmer-Welt aber auch für seine Familie sowie zwei weitere Leidenschaften: gutes Essen zum Beispiel. Wenn er zuhause am Herd steht, macht er keine halben Sachen. Seine Spezialität: gebratene Gänseleber auf Zwiebelkonfitüre. Damit die Köstlichkeiten sich nicht am Bauch festsetzen, widmet Spanner sich seiner anderen Leidenschaft, dem Sport. Das passt zu dem Mann, der Ausreden nicht gelten lässt: „Ich mag es nicht, wenn Menschen nur jammern.“ Deswegen engagiert er sich unter anderem auch politisch und vertritt die unternehmerische Komponente im CSU-Kreisverband. „Sich für etwas einzusetzen ist nicht immer leicht, aber nötig. Und manchmal kann man was bewegen.“