„Sobald einem etwas Spaß macht, kann man extrem viel Energie investieren.“

Caroline Zajac, Alumna und Geschäftsführerin der BayCIX GmbH

Caroline Zajac wälzt in ihrem Kopf ständig neue Ideen, wie sie Dinge verbessern kann. Sie leitet gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder die BayCIX GmbH in Landshut. Dort entwickelt sie Strategien und Ziele für die IT-Firma, optimiert interne Prozesse und führt die Mitarbeiter. Bevor sie ins IT-Familienunternehmen einstieg, wollte sie woanders Erfahrungen sammeln. Nach dem Studium an der Hochschule Landshut – Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering – startete sie daher in einer Unternehmensberatung: „Ich habe das typische Beraterdasein gelebt: lange Tage arbeiten, wenig zuhause sein, wenig soziale Kontakte, viel reisen. Das war toll für einen gewissen Zeitraum“, resümiert Zajac. „Ich habe gelernt, wie Management tickt. Das hat mir Input für meinen eigenen Führungsstil geliefert.“

War es für sie schwierig, sich als junge Frau, noch keine 30 Jahre alt, als Chefin zu behaupten? „Weniger. Aber ich musste meinen Tatendrang bremsen. Ich konnte in diesem Schritttempo, das ich in der Unternehmensberatung aufgenommen habe, bei BayCIX nicht anfangen, sondern langsamer und kleiner denken“, sagt sie und lacht.

Dafür gibt sie beim Sport doppelt Gas: „Wenn ich ein Krafttraining durchgezogen habe, dann bin ich auf der Bedürfnispyramide ganz weit unten: Essen, Schlafen und das war‘s.“ Am liebsten pumpt sie abends nach 22 Uhr, wenn es im Gym schön ruhig ist. So bekommt sie den Kopf wieder frei. Dann kann die dynamische Frau auch wieder 110 Prozent geben – ihrer Meinung nach ein Muss: „Entweder führt man ein Familienunternehmen mit und gibt dafür alles oder man lässt es“, ist sie überzeugt. „Ich bin ‚always on‘. Aber wenn man die Persönlichkeit dafür ist, dann macht das nichts. Sobald einem etwas Spaß macht, kann man extrem viel investieren.“

Sie hat Freude daran, Dinge zu bewegen und anzupacken. Das tut sie immer mit Leidenschaft – egal, ob sie am Wochenende heruntergekommene Möbel vom Flohmarkt restauriert oder, damals als Studentin, eine Unternehmensberatung aufbaut. Gemeinsam mit anderen hat sie an der Hochschule Landshut die studentische Unternehmensberatung UNICON gegründet. „Das hat mich sehr geprägt, mehr noch als die berufliche Zeit“, blickt Zajac zurück. Nach den ersten erfolgreichen Projekten mit selbst akquirierten Kunden ist der Verein immer mehr gewachsen – und besteht auch jetzt noch, obwohl die Gründer längst zu Alumni geworden sind.

Während des Studiums hat sie zwei Semester im Ausland verbracht, erst in Malaysia, später hat sie an einem Austauschprogramm mit der University Texas at Dallas teilgenommen. An ihrem Studium schätzte sie aber nicht nur die Auslandserfahrungen: „Ich fand toll, dass die Profs so auf einer Wellenlänge mit den Studierenden waren“, sagt sie. „Ich fand es sehr bereichernd, dass sie sich Zeit nehmen und eine persönliche Bindung aufbauen.“ Sie könnte sich sogar vorstellen, in Zukunft selbst als Dozentin zu arbeiten: „Am schönsten ist es, wenn die Leute merken: Oh, es ist ja eigentlich gar nicht so schwer. Das habe ich schon als Mathetutorin festgestellt. Wissen zu vermitteln macht Spaß.“